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Sonntag, 7. November 2004 von Tobias Nach dem Frühstück heute morgen haben wir uns nach einem kurzen Stopp bei einer Tankstelle in York Richtung Norden aufgemacht. Unser nächstes Ziel waren die Pinnacles bei Cervantes im Nambung Nationalpark. Nach etwa vier Stunden Fahrt bei gemässigter Geschwindigkeit (um Benzin zu sparen) trafen wir in Cervantes ein. Zuerst rüsteten wir unseren Kühlschrank in einem Supermarkt auf. Anschliessend reservierten wir uns auf dem örtlichen Caravanpark einen Platz für die Nacht und schlenderten ein bisschen am Strand entlang. Seit Beginn unserer Reise war dies bis jetzt der heisseste und schönste Tag.
Die Pinnacles sind etwa 20 Autominuten von Cervantes entfernt. Zum ersten Mal mussten wir das Britz-Gesetz brechen, keine ungeteerten Strassen zu befahren, denn durch die Steinformationen führt eine Sandstrasse. Nachdem wir den Pfad abgefahren sind und einige Spazier- und Fotostops eingelegt hatten, kehrten wir zum Caravanpark zurück um unser Dinner vorzuziehen. Danach machten wir zum ersten Mal von unseren wirklich bequemen Campingstühlen gebrauch. Wir wollten uns ein wenig in den Schatten setzen und lesen. Leider kam es nicht dazu, da uns ein Pensionär aus der Schweiz einen kleinen Besuch abstattete. Er ist mit seiner Frau und deren Schwester für sechs Monate in Australien unterwegs.
Nach dieser Unterhaltung war es dann auch schon wieder Zeit, um ein zweites Mal zu den Pinnacles aufzubrechen. Wir wollten unbedingt die Steine beim Sonnenuntergang sehen. Das warme Abendlicht hat die Steingebilde noch eindrücklicher gemacht. Wir waren wirklich fasziniert und begeistert von dieser mondähnlichen Steinlandschaft. Dieses Mal hatten wir unseren kleinen Britz beim Eingang abgestellt und uns zu Fuss auf den Weg gemacht. Es hatte ziemlich viele Leute, die alle mit ihren Kameras auf das Abendrot warteten. Auf dem Rückweg sagten uns jemand, dass bei unserem Camper noch das Licht brenne. Wir hatten es plötzlich sehr eilig, um zurück zum Parkplatz zu kommen, denn wir wollten nicht unbedingt draussen im Nationalpark übernachten. Der Wagen startete zum Glück ohne Probleme und auf dem Weg zurück im Dunkeln kamen uns keine Känguruhs in die Quere. Zurück auf dem Caravanpark zeigte der Kilometerzähler genau 400 km an.
Montag, 8. November 2004 von Tanja Nach einer Nacht ohne doppelten Schlafsack und Jäckli über dem Pyjama haben wir wie immer gemütlich gefrühstückt. Je weiter wir nun nordwärts fahren, desto wärmer bzw. heisser wird es werden. Die vergangene Nacht war aber richtig angenehm und nach dem wunderschönen Sonnenuntergang bei den Pinnacles haben wir bestens geschlafen.
Heute haben wir uns Richtung Norden mehr oder weniger entlang der Küste bewegt bis ins Küsten- und Touristenstädtchen Kalbarri im gleichnamigen Nationalpark, welches durch Küsten- und Inlandschluchten geprägt ist. Wie in den letzten Tagen schon haben wir eine ziemlich lange Strecke von über 450 km hinter uns gebracht. Die Distanzen hier sind wirklich unglaublich und man muss es einfach selbst erlebt haben.
Um Benzin zu sparen haben wir unsere Geschwindigkeit auf den Highways von 110 auf etwa 85 km heruntergesetzt. Trotzdem kommen wir soweit gut voran. Teilweise konnten wir während der Strecke nahe am Meer fahren, welches hier eine unglaubliche Farbe hat. Der Sand ist fast schneeweiss und das Meer leuchtet türkis.
Da wir gemerkt haben, dass wir wegen der überhöhten Preise nicht in kleinen, abgelegenen Städtchen einkaufen sollten, haben wir in Geraldton (der drittgrössten Stadt Westaustralien) einen Einkaufsstopp eingelegt, um den Essensvorrat in unserem «kleinen Britz» wieder aufzufüllen.
Kurz vor unserem Ziel sind wir dann noch am «Pink Lake» vorbeigefahren, der durch eine hohe Konzentration an leuchtend roten Algen wirklich «Pink» leuchtet und uns wirklich erstaunt hat, da wir im ersten Moment nicht gewusst haben, was der Grund dafür war.
Nun freuen wir uns auf den morgigen Tag, den wir hier in Kalbarri und Umgebung verbringen werden, und einmal keine grossen Distanzen überwinden müssen, da wir auf dem Caravanplatz hier gleich zwei Nächte gebucht haben.
Dienstag, 9. November 2004 von Tanja Heute haben wir einen eher ruhigen Tag hier in Kalbarri und Umgebung verbracht. Das Wetter war leider nicht ganz so strahlend wie gestern, aber immerhin hat der bedeckte Himmel gegen Mittag doch noch etwas aufgerissen. Die Temperaturen waren nach wie vor noch nicht allzu hoch und bei kühler Brise vom Meer hat man manchmal sogar nach einem Jäckli gegriffen.
Im Verlauf des Tages haben wir die Inland- und Coastel-Gorges (Schluchten) des Kalbarri Nationalparks erkundigt. Zuerst ging es zu den Inland-Schluchten bzw. zum Hawks Head, einem Aussichtspunkt des Murchison Rivers, an welcher Mündung das Städtchen Kalbarri liegt. Der Ausblick war toll und die rötlich eingefärbten Wände der Schlucht standen in fantastischem Kontrast zum tief blaugrünen Wasser (auch bei bedecktem Wetter ein schöner Anblick). Man hätte dort auf eine Felsformation klettern können (zwar nicht dürfen) auf welcher bestimmt schon oft Fotos gemacht worden sind. Der über die Schlucht hängende Felsen hätte zwar ein tolles Motiv abgegeben, doch wir wagten uns doch nicht da rauszuklettern und haben den Anblick aus der sicheren Entfernung genossen.
Zwei oder drei Aussichtspunkte, die nur über Unsealed Roads (ungeteerte Strassen) erreichbar waren, haben wir dann unserem «kleinen Britz» zu liebe ausgelassen, da die Strassen in einem wirklich sehr, sehr holprigen Zustand waren. Später haben wir uns dann noch ein paar Aussichtspunkte an der Küste angesehen, die einen tollen Ausblick auf ebenfalls rötlich schimmernde Klippen mit diversen Gesteinsformationen wie der «Natural Bridge» bietet.
Dann waren wir noch in einem Internetcafé um unsere Homepage wieder auf neusten Stand zu bringen und konnten diesmal sogar unser Powerbook anschliessen, was die Sache trotz langsamster Verbindung etwas einfacher machte.
Jetzt machen wir es uns wieder im «kleinen Britz» gemütlich und freuen uns auf die morgige Weiterfahrt nach Monkey Mia.
Mittwoch, 10. November 2004 von Tobias Erste Anlaufstelle nach dem Frühstück war der Hafen. Tanja wollte unbedingt bei der Pelikan-Fütterung dabei sein. Als wir dort ankamen waren die Pelikane bereits bei ihrer Mahlzeit und stritten sich zwischendurch mit ein paar frechen Möwen die ihnen die Fische streitig machten. Wir schauten dem Treiben dieser stolzen Tiere mit ihren eigenartigen Schnäbeln zu und machten uns anschliessend auf den Weg weiter Richtung Norden.
Unser Ziel für heute hiess Monkey Mia, das am äussersten Zipfel einer lang gezogenen Halbinsel mit dem Namen Shark Bay liegt. Die Strecke dorthin war wegen mangelnden Sehenswürdigkeiten ein bisschen langweilig. Als wir dann aber nach knapp drei Stunden Fahrt beim Roadhouse Overlander vom Highway 1 Richtung Shark Bay abbogen, waren wir nur noch fasziniert vom Blick aufs Meer und den leuchtenden Farben, die sich im Wasser wiederspiegelten. Am Shell Beach machten wir einen kurzen Halt und setzten uns an den mit kleinen Muscheln überdeckten Strand – vor uns tiefblaues Wasser und ein beinahe Wolkenloser Himmel. Das war einer der Momente, von denen man später träumen kann.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt mit herrlicher Aussicht auf den Indischen Ozean sind wir dann in Monkey Mia angekommen und haben das Tagesprogramm für Donnerstag festgelegt. Wenn das Wetter wieder so toll ist wie heute, wird der morgige Segeltörn bestimmt fantastisch. Zum Znacht zauberte Tanja ein herrliches Risotto auf den Tisch. Ich meinerseits war heute lediglich für die Salatsauce zuständig, aber so gut wie die von Dominique kriege ich sie immer noch nicht hin (Insider). Unser kleiner Britz hat uns heute 420 km weiter nach Norden gebracht.
Donnerstag, 11. November 2004 von Tanja Der heutige Tag in Monkey Mia war wirklich toll. Wir sind (wie immer) um ca. 6.00 Uhr aufgewacht und etwa eine halbe Stunde später aufgestanden. Der Himmel war wolkenlos – das Wetter fantastisch.
Zuerst haben wir uns zum Strand aufgemacht, wo zwischen 8.00 und 13.00 Uhr wildlebende Delfine schon seit Jahren an den Strand kommen. Das Gebiet hier ist ein für die Wissenschaft wichtiger Ort im Meerreich der Erforschung der Lebensgewohnheiten der Delfine. Der Ort hier hat sich aber auch zu einer Touristenattraktion entwickelt, wo diese an den Strand kommenden Delfine in der besagten Zeit dreimal von Wildhütern bzw. Meeresbiologen gefüttert werden. Man kann dort als Zuschauer dabei sein und knietief im Wasser stehen, wo die Delfine dann wirklich sehr nahe kommen. Einige, wenige Personen dürfen Sie dann sogar füttern. Wie gesagt, eine Touristenattraktion wo man mit ca. 30 Leuten in einer Gruppe im Wasser steht, doch wilde Delfine so nahe zu sehen war schon spannend.
Im Verlauf des weiteren Morgens haben wir dann die Sonne und das schöne Wetter genossen und ein bisschen gelesen. Das war jetzt wirklich Ferienstimmung und Erholung pur.
Am Nachmittag waren wir dann auf einer Wildlife-Cruise auf einem Katamaran in den Gewässern der Shark Bay. Es war ein schöner Trip, und wir konnten Delfine, Haie, eine grosse Schildkröte und sogar mehrere Male die sehr scheuen Dugongs (Seekühe) sehen. Diese sind verwandt mit Delfinen und Walen. Die Distanz zu den Tieren war leider immer sehr gross, doch wir haben den Trip und die damit verbundene Segeltour auf dem Katamaran trotzdem genossen.
Der Höhepunkt des Tages war dann aber die Sunset-Cruise, die wir auf dem selben Katamaran gebucht hatten. Wir sind etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang noch einmal in die Bucht hinausgesegelt und konnten so die Abendstimmung auf dem Meer und später natürlich den wunderschönen Sonnenuntergang hier im Westen geniessen. Mit nur etwa 10 Leuten an Bord war das ein wirklich fantastischer Trip, der uns mit Sicherheit als eines der Highlights unserer Reise in Erinnerung bleiben wird.
Freitag, 12. November 2004 von Tobias Obwohl wir in Monkey Mia drei Nächte hätten bleiben können für den Preis von zwei, haben wir uns dazu entschlossen weiter zu reisen. Nach einem gemütlichen Frühstück und einem Ölcheck haben wir uns in Richtung Carnarvon (zirka 6000 Einwohner) aufgemacht. Einen Halt haben wir beim Hamelin Pool gemacht, wo es Stromatoliten zu besichtigen gibt. Es handelt sich dabei um die ältesten fossilen Lebewesen der Erde, und sie sehen ein bisschen wie versteinerte Baumstümpfe im Wasser aus. Bei traumhaftem Wetter und immer heisser werdenden Temperaturen ging unsere Reise weiter Richtung Norden.
Zwischendurch machten wir bei einem Roadhouse einen Stopp um zu tanken und genehmigten uns ein erfrischendes Glace, das wir auf der Weiterfahrt genüsslich verschlangen. Ich schaffte es jedoch nicht, ohne meine Hosen und mein frisches Hemd zu besudeln.
Den nächsten Stopp machten wir dann in Carnarvon, wo wir uns in einem Supermarkt mit Lebensmitteln eindeckten. Anschliessend gings weiter zu den Blow Holes die 75 Kilometer weiter nördlich von Carnarvon zu finden sind. Durch diese Blow Holes werden die ankommenden Wellen bis zu 20 Meter in die Höhe gesprüht. Ein fantastisches Schauspiel, dem man Stunden lang hätte zuschauen können. Wir fuhren dann aber vor Sonnenuntergang zurück nach Carnarvon, um eventuelle Crashs mit Känguruhs zu vermeiden. Auf einem Caravan Park schlugen wir dann unser Nachtlager auf.
Morgen gehts dann weiter nach Coral Bay, wo wir unsere englischen Freunde Chris und Mark treffen werden. Kilometerstand für den heutigen Tag: 530 km.
Samstag, 13. November 2004 von Tanja Bevor wir Carnarvon verliessen, haben wir uns noch die 1-Mile-Jetty angesehen, bzw. wir sind raus- und wieder zurück gelaufen. Es war ein schöner Spaziergang und wir haben ihn sehr genossen. Ich mag diese Stege, die ins Meer hinaus ragen sehr.
Unser erster Eindruck von Carnarvon am vorherigen Tag war eigentlich nicht der beste, doch eigentlich ist es ein ganz netter Ort. Die vielen Obst- und Gemüseplantagen, die man sich zum Teil auch mit einer Führung ansehen kann, sind wirklich interessant und man kann bei den meisten Plantagen auch direkt Früchte und Gemüse ganz billig an solchen Selbstbedienungsständen kaufen. Das Zentrum selbst liegt am Meer mit einer vorgelagerten Halbinsel, die eine kleine Bucht vor dem Zentrum bildet. Dort war es ganz gemütlich. Das Städtchen insgesamt ist aber wie vieles hier durch den ganzen Platz, der zur Verfügung steht ziemlich verstreut. Auf jeden Fall hat es uns dann nach dem Besuch des Stegs doch sehr gut gefallen.
Später sind wir dann weiter Richtung Norden, unserem Ziel Coral Bay am Ningaloo Reef, entgegengefahren. Wie bis jetzt immer sind uns weder viele Touristen entgegengekommen, noch sind viele in unsere Richtung gefahren. In Coral Bay angekommen, haben wir den «kleinen Britz» am Strand abgestellt, um die beiden Caravanparks hier nach unseren englischen Freunden zu durchforschen. Ich habe Chris und Mark damals auf einer «Kiwi-Experience-Tour» in Neuseeland kennengelernt als ich 2000/01 für etwa 5 Monate dort war. Gleich auf dem ersten Caravanpark, auf welchem wir unsere Suche begonnen hatten, haben wir ihren Safari-Campervan entdeckt. Die beiden waren dann auch da und es war wirklich ein tolles Wiedersehen und wir wurden mit Drinks und Snacks empfangen. Wir haben unseren «kleinen Britz» dann vom Strand abgeholt und auf dem Platz neben ihnen im Caravanpark für zwei Nächte eingecheckt.
Später sind wir dann noch zusammen in der Bucht hier schwimmen gegangen. Unser erstes Bad im Indischen Ozean! Coral Bay ist wirklich toll. Die Bucht ist wirklich schön, der Strand feinsandig und weiss und das Wasser kristallklar und bildet mit der türkisblauen Färbung einen fantastischen Kontrast zum Strand.
Vom gleichen Strand aus haben wir dann später noch den einmaligen und unglaublichen Sonnenuntergang genossen. Einfach traumhaft und unbeschreiblich schön. Zusammen mit unseren Freunden hier am Strand sitzen zu können war einfach fantastisch und wiederum eine Erinnerung, die uns für immer ein Andenken an diese Reise bleiben wird.
Auf dem Caravanpark haben wir dann gemeinsam gemütlich Znacht gegessen, wunderbaren, australischen Wein getrunken und uns lange unterhalten. Ein wunderbarer Ausklang für einen wunderschönen Tag.
Sonntag, 14. November 2004 von Tobias Heute haben wir ein bisschen länger als üblich geschlafen, woran sicher der Wein und das Australische Bier auch einen Teil mitschuldig waren. Um 7.30 Uhr waren wir dann aber alle auf den Beinen und haben gefrühstückt. Den ganzen Morgen haben wir mit Lesen und Faulenzen verbracht. Dies ist ja an einem Sonntag auch legitim. Ein bisschen vermisst habe ich meine zur Gewohnheit gewordene SonntagsZeitung.
Kurz vor Mittag sind wir zu unserem Schnorchel- und Glasbodenboot-Trip aufgebrochen und bekamen dabei einen ersten Eindruck von der Vielfalt an Fischen und Korallen im Ningaloo Reef. Besonderst fasziniert von der Unterwasserwelt waren wir, als wir uns mit Schnorchel-Ausrüstung in den Indischen Ozean begaben. Eine volle Stunde hatten wir Zeit vom Boot aus zu schnorcheln. Chris, Tanja und mir wurde es aber nach 40 Minuten zu kalt im Wasser und, und wir sind zum Boot zurückgekehrt. Mark wollte die Zeit voll ausnützen und blieb bis ganz zum Schluss.
Auf dem Rückweg haben Tanja und ich dann beschlossen eine Schnorchel-Ausrüstung zu kaufen, was wir gleich anschliessend an unseren Ausflug auch taten.
Am Abend wollten wir uns den Sonnenuntergang noch einmal ansehen und sind zum Strand gegangen, wo wir ausgerüstet mit Fotoapparaten auf den herrlichen Moment warteten. Leider hatte es dieses Mal mehr Wolken als am Tag zuvor, aber der Himmel leuchtete so rot, dass man das Gefühl hatte, er würde explodieren.
Beim Nachtessen gab es dann noch richtige Action. Einem Zeltnachbar geriet die Gas-Kochanlage in Brand. Etwa eine halbe Stunde zischte das Feuer aus der Gasbombe. Wir versteckten uns hinter Bäumen und Autos, um in guter Deckung zu sein, falls die ganze Sache in die Luft fliegen sollte. Die örtliche Feuerwehr brachte das Feuer schliesslich unter Kontrolle und die in der Nähe stehenden Zelte blieben auch unbeschädigt.
Nach dem Znacht, das inzwischen kalt geworden war, und wir in der Mikrowelle nochmals erhitzten, haben wir uns noch Fotos von uns und von Chris und Mark angeschaut und sind dann ziemlich müde schlafen gegangen.
Montag, 15. November 2004 von Tanja Mit unserer neuen «Ausrüstung» (Maske, Schnorchel und Flossen) sind wir heute gleich schon am Morgen mit Chris und Mark an den Strand gegangen um Schnorcheln zu gehen. Da das Ningaloo Reef hier bis fast an den traumhaften, flachen Sandstrand reicht, kann man wirklich einfach vom Strand aus los schwimmen und entdeckt nach nur ein paar Metern nicht nur die ersten Fische sondern auch schon die ersten vereinzelten Korallen. Die Korallen mögen hier zwar nicht so bunt sein, wie am Great Barrier Reef, aber die Möglichkeit vom Strand aus zu Schnorcheln und die Vielfalt an Fischen, die wir gesehen haben, entschädigt das auf jeden Fall. Wir haben sogar einen Rochen entdeckt, der sich zur Tarnung im Sand verbuddelt hatte.
Später sind wir dann zum Caravan-Park zurückgegangen, wo wir unseren Lunch hatten. Wir haben uns schon am Morgen entschlossen noch eine Nacht länger zu bleiben, aber Chris und Mark haben sich danach bereit gemacht, um ihre Weiterreise nach Perth anzutreten. Das hiess dann also gegen 13.00 Uhr schon wieder Abschied nehmen, nachdem wir zwei wirklich tolle Tage mit ihnen verbringen konnten. Es war sehr schön sie wieder zu sehen – vor allem auch hier in Australien, da ich sie ja vor vier Jahren in Neuseeland kennen gelernt hatte. Der Abschied hat uns schon weh getan, aber wir werden sie im nächsten Jahr ganz bestimmt wieder treffen – in der Schweiz, in England oder wo auch immer …
Nachdem die beiden losgefahren waren, haben wir uns wieder auf den Weg zum Strand gemacht. Vor unserem zweiten Schnorchelgang an diesem Tag wollten wir noch einem Tipp von Sandra und Andrea (die beiden Schweizerinnen, welche wir in Freemantle getroffen hatten) folgen, die uns erzählt hatten, dass man auf der rechten Seite der Bucht in Coral Bay «Reef Sharks» (Riff-Haie) beobachten könnte. Wir sind ihren Beschreibungen dann gefolgt und haben sie dann tatsächlich auch gefunden (Tobi wollte zwar kurz vor dem Ziel schon fast aufgeben, da er die Haie für Steine im Wasser gehalten hatte). Im ganz flachen Gewässer konnte man zwischen 30 und 50 der Tiere beobachten, und ihre Rückenflossen sind immer wieder an der Oberfläche aufgetaucht. Das war ein echt tolles Bild, womit wir gar nicht gerechnet hätten. Sie waren wirklich ganz nah am Strand und man hätte wohl mitten hindurch laufen können, da das Wasser so flach war (haben wir natürlich nicht gemacht, da das Gebiet für die Haie – werden für Menschen als harmlos eingestuft – geschützt ist).
Nach der Hai-Beobachtung sind wir dann also noch einmal Schnorcheln gegangen und durften wiederum eine ganz andere Welt entdecken und vielen verschiedenen Fischen begegnen. Nach wie vor habe ich grossen Respekt vor der unglaublichen Welt unter Wasser, doch ich bin auch genauso fasziniert davon.
Später haben wir dann noch einmal den Sonnenuntergang hier am Strand von Coral Bay genossen. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch – es wird mir morgen bestimmt schwer fallen weiterzureisen.
Dienstag, 16. November 2004 von Tobias Eine eher kleinere Strecke von zirka 240 Kilometern hatten wir heute zurückzulegen. Die Reise führt uns von Coral Bay nach Exmouth. Auf der Fahrt dorthin gab es keine nennenswerte Sehenswürdigkeiten zu besuchen und so haben wir die Distanz lediglich zum Tanken unterbrochen.
In Exmouth besuchten wir als erstes das Visitor Center, um uns über mögliche Ausflüge zu informieren und buchten eine Schifffahrt auf dem Fluss «Yardie Creek». Später deckten wir uns noch mit Lebensmitteln ein und machten uns auf in Richtung Lighthouse Caravanpark, der ein bisschen ausserhalb von Exmouth direkt an der Küste und neben einem Leuchtturm zu finden war.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit lesen und schlafen. Dabei bemerkten wir die steigende Hitze und die Anzahl der Fliegen, die jetzt immer grösser zu werden schien. Am Abend sahen wir uns noch einmal einen Sonnenuntergang vom Leuchtturm aus an. Einer der letzten von der Westküste aus, denn in zwei Tagen werden wir die Küste verlassen und ins Landesinnere fahren. Der Abend und die Nacht wurden durch den aufkommenden Wind ein wenig kühler.
Mittwoch, 17. November 2004 von Tanja Je weiter wir im Norden sind, desto höher sind nun auch die Temperaturen. Heute waren es tagsüber um die 35°. Mit der Reise in den Nordwesten müssen wir uns aber nicht nur an die Temperaturen, sondern vor allem auch an die einfacheren, sanitären Anlagen in den Camping- und Caravanplätzen gewöhnen. Vor allem, wenn sich diese etwas ausserhalb der Orte und in Nationalparknähe befinden. Da teilt man sich die Dusche schon einmal mit Käfern, Faltern und anderen (nicht immer sofort identifizierbaren) Insekten ... Hier auf dem Lighthouse-Caravanpark in Exmouth ist dies der Fall. Die Dusch- und WC-Wände sind nämlich so gebaut, dass sie nicht bis ganz unters Dach reichen uns somit viel Spielraum für Insekten aller Art lassen ... Wie auch immer. Bis jetzt wars nicht so schlimm. Solange sich keine Schlange in meine Dusche verirrt, kann ich noch gut damit leben.
Nach einer Dusche mit also den besagten «Einheimischen» haben wir uns heute auf den Weg gemacht in den Cape Range Nationalpark und ans Ningaloo Reef. Um die Mittagszeit hatten wir ja am vorherigen Tag eine Bootstour auf dem Yardie Creek gebucht und so hatten wir genügend Zeit, um uns vorher noch ein paar der im Nationalpark an der Westseite der Halbinsel liegenden Strände anzusehen. Einfach traumhaft – wie im Bilderbuch. Nach einem Halt im wirklich schönen und interessanten Milyering-Visitor-Centre haben wir uns dann Richtung Yardie Creek aufgemacht, eine Schlucht, welche am Ende der geteerten Strasse im Nationalpark liegt.
Da im Moment nicht Hochsaison ist, durften wir eine Privatfahrt geniessen, weil an diesem Tage niemand ausser uns die 1-stündige Tour gebucht hatte. Der junge Bootsführer (ein ausserordentlich enthusiastischer Westaustralier namens Matt) hat uns eine tolle Führung durch die Schlucht gegeben, in welcher wir viel über die einheimischen Tiere und Pflanzen erfahren haben. Er hatte sogar ein paar Aboriginal-Geschichten auf Lager und seine Begeisterung für sein Heimatland war im richtig anzumerken. Seine Führung hat uns sehr viel Spass gemacht. Die seltenen, aber in der Schlucht vorkommenden, Rock-Wallabies konnten wir zwar nicht entdecken, dafür aber einige im Schatten ruhenden Känguruhs und diverse Vogelarten. Ein Ausflug der sich wirklich gelohnt hat.
Später sind wir dann noch an die Turquoise Bay gefahren, einer der bekanntesten Schnorchel-Spots hier am Ningaloo-Reef. Wiederum ein Traum von einer Bucht! Wir haben unsere Schnorchelsachen ausgepackt und sind losgepaddelt. Wiederum schon nach wenigen Metern waren wir von Fischen aller Formen und Farben umringt und auch die verschiedensten Korallen waren bereits zu sehen. Einfach einmalig. Trotz Flut war man den Korallen und anderen Meeresgewächsen wirklich sehr nahe und fühlte sich schnell in einer ganz anderen Welt. Im Gegensatz zu Coral Bay sind die Korallen hier noch viel bunter und (laut unserem Bootsführer vom Yardie Creek) auch noch unverbrauchter bzw. intakter als dort. Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir diesen Schnorchel-Spot auch noch sehen und erleben durften, bevor wir morgen weiter nach Tom Price im Herzen der Pilbara-Region fahren, werden wo wir einen Ausflug in den Karijini-Nationalpark planen (müssen wir morgen im Visitor-Centre noch abklären).
Den Abend (und gleichzeitig unser Nachtessen) haben wir dann an einem Strand hier ganz in der Nähe des Caravanparks verbracht, wo während dieser Jahreszeit Schildkröten an Land kommen, um hier zu nisten. Den Sonnenuntergang haben wir einmal mehr genossen, obwohl wir dann leider keine der Schildkröten entdecken konnten. Nach einem so fantastischen Tag wie heute war das aber nicht so schlimm und wir werden es vielleicht noch ein anderes Mal probieren. |
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