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Australia Red Centre (NT)  
Sonntag, 5. Dezember 2004
von Tanja
Obwohl wir am Morgen wie immer früh aufgestanden sind, haben wir bald einmal beschlossen, dass wir die vor uns liegenden 870 km bis nach Alice Springs nicht in einem Tag fahren wollten.

Nachdem sich die Holländer vom vorherigen Tag von uns verabschiedet hatten, sind wir dann auch bald losgefahren mit dem Ziel irgendwo zwischen Daly Waters und Alice Springs noch einen Übernachtungsstopp einzulegen.

Unterwegs habe ich dann den «Lonely Planet» durchforstet und etwas über ein Roadhaus bzw. einen kleinen Ort namens «Wycliffe Wells» gelesen. «Wycliffe Wells» nennt sich selbst «UFO Capital of Australia» da hier in den letzten Jahren angeblich häufig UFOs gesichtet worden sein sollen und das Pub mit zugehörigem Caravanpark ganz diesem Thema gewidmet sei. Das fanden wir ganz witzig und beschlossen also die Nacht dort zu verbringen.

Unsere Mittagspause haben wir etwas ausserhalb von Tennant Creek an einem kleinen Stausee verbracht. In Tennant Creek haben wir dann auch noch die wichtigsten Esswaren besorgt, bevor wir uns zu den etwa 100 km südlich von Tennant Creek liegenden «Devil’s Marbles» aufgemacht haben.

Dort angekommen sind wir dann um etwa 16.00 Uhr. Die «Devil’s Marbles» sind gigantisch grosse, mehrheitlich ovale und runde Granitformationen, die mit bis zu 6 m Durchmesser oft in völlig unmöglichen Stellungen auf anderen Felsen balancieren und sich in verschiedenen Braun-, Beige- und Rottönen vom strahlend blauen Himmel abheben. Für die Aboriginals stellen die «Murmeln» die Eier der Regenbogenschlange dar (Dreamtime).

Nach einem etwa stündigen Halt dort und einem Spaziergang in der gleissenden Sonne haben wir uns dann in Richtung unseres «UFO Caravanparks» aufgemacht, wo wir einen freundlichen Besitzer und einen wirklich witzigen Caravanpark mit kühlem Pool vorgefunden haben. Nach einem erfrischenden Bad haben wir dann sogar «unsere» Holländer vom Vorabend wieder getroffen, die sich auch von der «UFO-Manie» haben anstecken lassen.

Ausnahmsweise haben wir uns ein Znacht im Restaurant des Roadhauses  gegönnt. Die Auswahl war klein. Für mich gabs entweder «Chips mit Salat» oder «Chips mit Salat», aber das Essen war ganz in Ordnung und wir haben es genossen einmal nicht selbst zu kochen. Dazu gabs (ebenfalls ausnahmsweise) ein «Guinness», was die Besitzerin dazu veranlasst hat nachzufragen, woher wir kommen, da es offenbar sehr ungewöhnlich ist, dass man hier «Guinness» trinkt. Sie selbst war eine vor 30 Jahren ausgewanderte Engländerin, deren Grossmutter jeden Tag ein «Guinness» getrunken hatte und somit 96 Jahre alt wurde.

Danach haben wir es uns noch auf unseren Campingstühlen vor dem «little Britz» gemütlich gemacht, wo wir den nach wie vor eindrücklichen Sternenhimmel betrachtet haben (und wir haben nicht nach UFOs gesucht ...).


Montag, 6. Dezember 2004
von Tobias
Heute Morgen sind wir ohne Sichtung eines UFOs von Wycliffe Wells in Richtung Alice Springs aufgebrochen. Auf der Fahrt dorthin gabs keine Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, und so fuhren wir knapp fünf Stunden Richtung Süden. Dann und wann kam uns ein Auto entgegen und man winkte sich freundlich zu. Betreffend zuwinken: Wir haben festgestellt, dass man sich nicht mehr zuwinkt, sobald man sich in der Nähe eines Ortes befindet. Wenn man dann aber die Zivilisation wieder verlässt, wird wieder gegrüsst.

Um 13.00 Uhr sind wir in Alice Springs angekommen und uns erwartete alles andere als eine Kleinstadt mitten in der Wüste. Hier war echt was los und seit Wochen haben wir das erste Mal wieder Ampeln zu Gesicht bekommen. Nach all den Enttäuschungen, die wir bisher auf unseren Suchen nach Pizza Huts hatten hinnehmen müssen, war unsere Hoffnung auch in Alice Springs eher klein unsere Lieblings-Restaurant-Kette zu finden. Aber wir hatten Glück und fanden tatsächlich eine Filiale. Es war eine absolute Pflicht, dort das Mittagessen zu uns zu nehmen.

Nach der Pizza haben wir sicherheitshalber zuerst beim Caravanplatz vorbeigeschaut, um unseren Platz zu sichern, da es hier deutlich mehr Touristen hatte. Anschliessend sind wir weiter zum Alice Springs Desert Park gefahren. Ein Zoo mitten in der freien Natur, der die Tiere, die hier in der Wüste leben vorstellte. Ein absolut lohnenswerter Besuch. Neben dem Rundgang, der durch verschiedene Wüstengebiete führte, gab es immer wieder grosse Käfige am Weg, in die man hinein gehen konnte. Dort waren dann jeweils all die Tiere zum Greifen nah versammelt. Die Höhepunkte waren aber die Raubvogelschau und das Nocturnalhouse, in dem alle nachtaktiven Tiere gezeigt wurden. Die meisten Tiere waren uns völlig fremd, da sie nur in Australien vorkommen.

Zurück auf dem Caravanplatz haben wir uns Teigwaren gekocht und haben den schönen Abend mit einem Glas Wein neben unserem «little Britz» verbracht.


Dienstag, 6. Dezember 2004
von Tanja
Schon am Morgen früh haben wir uns heute auf den Weg in den Western MacDonnel Ranges Nationalpark gemacht, der wie der Name schon sagt im Westen von Alice Springs liegt, um dort einige der verschiedenen Gorges (Schluchten) und Pools zu besuchen. Angefangen haben wir mit der Simpson Gap etwa 19 km von Alice Springs am Larapinta Drive. Das Bachbett des Roe River hat sich hier im Laufe der Jahrtausende durch immer wiederkehrende Hochwasserfluten tief in die Quarzfelsen der Rungutjiba Ridge gegraben. Oft sollen dort Blackfooted Rock Wallabies zu sehen sein. Leider haben wir keine dieser putzigen «Australier» angetroffen, aber die Schlucht und der kurze Marsch dorthin waren ein schöner Beginn des Tages.

Ormiston Gorge war als nächstes an der Reihe. Dort haben wir den 1-stündigen «Ghost Gum Walk» über den Schluchtrand hinunter zu den Pools zwischen den Felswänden gemacht. Die kleine Wanderung war wirklich schön und vom höchsten Viewpoint hatte man eine tolle Aussicht auf den Schluchtboden und ins umliegende Tal.

Die Glen Helen Gorge, ca. 135 km von Alice Springs entfernt, wo der Finke River die Range durchschneidet und ebenfalls einen Pool bildet in dem man Schwimmen kann, war dann der weiteste Punkt, den man ohne 4x4 erreichen konnte. Schwimmen gegangen sind wir dort aber nicht. Dies haben wir auf dem Rückweg dann beim Ellerey Creek Big Hole mit einem Bad im mit Enten bevölkerten Pool, wiederum von roten Felswänden umgeben, nachgeholt. Das war herrlich erfrischend und ein gemütlicher Ort für eine kleine Pause.

Schlussendlich war dann auch noch Standley Chasm an der Reihe. Eigentlich wollten wir in der schmalen und hohen Felsspalte um die Mittagszeit sein, denn um rund 12.00 Uhr und etwas davor und danach fällt das Licht in die senkrechte Felsspalte und beleuchtet die Wände in faszinierenden Farbtönen. Dies haben wir dann aber knapp verpasst, da wir erst um ca. 14.00 Uhr dort angekommen sind. Der Anblick der steilen Felsspalte war dann aber auch bei nicht optimalsten Lichtverhältnissen ein Besuch wert.

Nach unserer Rückkehr in Alice Springs stand noch ein Besuch der Basisstation der «Royal Flying Doctors» auf dem Programm. Da ich als Kind die Abenteuerserie der «Fliegenden Ärzte Australiens» immer gerne gesehen habe und mich die ganze Organisation immer fasziniert hat, war es ein Muss dort noch kurz vorbeischauen, wo man eine kleine Führung mit kurzem Videofilm geboten bekam. Die Gründung geht auf die Idee des Missionars John Flynn zurück, der davon träumte, Australien flächendeckend medizinisch versorgen zu können. Heute verfügt der «Royal Flying Doctor Service» über 21 Stützpunkte, die etwa 80% des australischen Kontinents erfassen und betreibt 40 Flugzeuge. Der RFDS bietet einen 24-Stunden-Service an, der ärztliche Hilfe sowohl im Notfall als auch in der allgemeinen Gesundheitspflege leistet. Er gilt als bestorganisierter Luftrettungsdienst der Welt.

Danach haben wir wieder einmal unsere Webpage aktualisiert und uns später auf dem Caravanpark einen gemütlichen Abend mit Risotto gemacht. «Unsere Holländer» waren übrigens mittlerweile auch auf dem Caravanplatz eingetroffen und der Mann (ihre Namen wissen wir bis heute nicht), der sehr redselig ist, kam gleich wieder auf einen «Schwatz» bei uns vorbei. Eine wirklich «lässige» kleine Familie.

Während des Kochens haben uns unsere Platznachbarn bzw. deren Kinder angesprochen. Das heisst Tobias wurde von dem Jungen der Familie auf das «Harry-Potter-Buch» angesprochen, welches er gerade am lesen ist. Anscheinend war dies auch die Ferienlektüre des Jungen. Auf jeden Fall haben uns die Kinder in ein Gespräch verwickelt und die Eltern haben sich auch noch dazugesellt und sich gleich als Kim und Tim aus Sydney vorgestellt. Wie bisher die meisten Australier waren sie sehr freundlich, aufgeschlossen und sympathisch. Man kommt wirklich einfach mit ihnen ins Gespräch. Nach Austausch von Reiseerlebnissen haben wir dann aber unser Znacht genossen und uns danach noch mit den gegenüberliegenden Platznachbarn aus der Schweiz unterhalten.


Mittwoch, 8. Dezember 2004
von Tobias
Bevor wir uns heute morgen nach dem Frühstück auf unseren Weg in das 450 Kilometer entfernte Ayers Rock Resort machten, mussten wir uns natürlich noch von den Solothurnern, den Leuten aus Sydney und den Holländern verabschieden. Die Holländer konnten wir leider nicht ausfindig machen. Wahrscheinlich werden wir sie auf unserer Weiterreise nicht mehr antreffen, da sie viel langsamer reisen werden als wir.

Um 7.45 Uhr war dann unser «little Britz» startklar und wir machten uns nach einem kurzen Stopp in der Stadt auf den Weg zu einem der Höhepunkte unserer Australien-Reise. Nach 300 Kilometern Fahrt konnten wir einen ersten Blick auf den weit entfernten Ayers Rock werfen. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass er es war. Tanja hat mich jedoch eines besseren belehrt, denn der Berg, den wir sahen hiess Mount Conner und wird von einem Grossteil der Touristen mit dem Australischen Wahrzeichen verwechselt. Wir mussten uns also noch ein wenig gedulden. Kurz vor dem Ayers Rock Resort tauchte der rote Fels dann aber zusammen mit den Olgas am Horizont auf und sah viel imposanter aus, als auf all den Bildern, die ich bis jetzt von ihm gesehen habe.

Nachdem wir uns auf dem Caravanplatz eingecheckt und eine Tour für heute Abend gebucht hatten, hielt uns nichts mehr zurück und wir fuhren zum Sunset View Point, wo wir – obwohl es erst Nachmittag war – die ersten Fotos machten. Beim Visitor Center haben wir uns später noch über den Base Walk informiert, der um den ganzen Ayers Rock herumführt und den wir morgen in Angriff nehmen werden. Anschliessend begaben wir uns zum Treffpunkt, wo unsere Tour um 16.45 Uhr startete. Die Tour dauerte zwei Stunden und wurde von einer Aboriginal Frau und einem jungen Übersetzer geführt. Damit hatte man die Möglichkeit, einen Aboriginal-Dialekt, der hier gesprochen wird, zu hören. Fasziniert hat uns der junge Übersetzer, der nicht von Aboriginals abstammt, aber diese Sprache sprechen und verstehen kann. Neben Aboriginal-Geschichten konnte man während der Tour einiges über die Ernährung der Aboriginals und den Ayers Rock erfahren.

Nach der Tour fuhren wir ein zweites Mal zum Sunset View Point. Dieses Mal aber wirklich, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Es waren bereits viele Leute da, die das gleiche vorhatten. Es war ein faszinierendes Farbenspiel, das sich vor unseren Augen abspielte. Der Fels wechselte sein Aussehen von orange über dunkelrot bis er schliesslich grau wurde. Beeindruckt und mit der Vorfreude auf den morgigen Sonnenaufgang, den wir uns ansehen werden, machten wir uns auf den Rückweg ins Resort.


Donnerstag, 9. Dezember 2004
von Tanja
Nachdem heute um 4.00 Uhr (jawohl, morgens) der Wecker geläutet hatte, waren wir uns nicht mehr ganz sicher, ob es eine gute Idee war, zum Sonnenaufgang am Uluru zu fahren. Tobi wäre wohl glatt liegen geblieben, wenn ich nicht darauf bestanden hätte. Schliesslich ist es etwas ganz besonderes und fordert halt auch manchmal «Opfer». Auf alle Fälle waren wir um 4.45 Uhr startklar um uns Richtung Uluru aufzumachen. Schon auf dem Weg dorthin haben wir gemerkt, dass wir wohl doch nicht so daneben lagen, denn auch Tourbusse und andere Touristen hatten sich bereits auf den Weg gemacht. Den Eingang des Nationalparks haben wir gerade zu dem Zeitpunkt erreicht, als in der Kontroll-Kabine die Lichter angingen. Der Park wird genau um 5.00 Uhr geöffnet.

Als wir am «Sunset View Point» vorbeigefahren sind, haben wir uns noch gefragt, ob wir kurz anhalten sollen, denn das Bild, dass sich uns dort geboten hatte, war einfach unglaublich. Der noch immer dunkelblaue Nachthimmel – von Sternen und Mondsichel erleuchtet – der sich am Horizont langsam gelblich verfärbte, und der Umriss des Uluru im Vordergrund waren einfach ein sensationeller Anblick. Wir haben uns dann aber gegen einen Stopp entschieden, da auch alle anderen direkt zum «Sunrise View Point» weitergefahren sind. Das war schon ganz witzig. Tagsüber hat man meist nicht allzu viele Touristen versammelt erlebt, aber nun zum Sonnenaufgang war eine ganze Karawane von Tourbussen unterwegs. Trotzdem hat es sich dann am Aussichtspunkt so verteilt, dass wir uns nicht eingeengt vorkamen. Wir schätzen uns aber nach wie vor glücklich, in der «Low Season» zu sein, denn wir können es uns nicht vorstellen, wie es in der Hochsaison zu und her geht. Der Sonnenaufgang war dann sehr schön, aber nicht ganz so spektakulär, wie es sich Tobi vorgestellt hatte, aber die Veränderung der Farbe des Monolithen im Morgenlicht war ein sehr spannender Anblick. Mit einer heissen Tasse Tee haben wir dieses Spektakel in Ruhe genossen. Ja, unglaublicherweise wurde es in der Nacht richtig kühl und wir konnten wieder einmal von unseren Schlafsäcken gebrauch machen. Wir hatten uns eigentlich auf ganz andere Temperaturen vorbereitet, da uns alle vor dem Sommer im Zentrum gewarnt hatten, aber wir scheinen einfach eine eher kühlere Phase erwischt zu haben und sind natürlich sehr froh darüber. Es ist wirklich angenehm.

Da wir beschlossen hatten, heute den ca. 3,4 km langen und ca. 2,4 km breiten Uluru zu Fuss zu umrunden, haben wir und nach dem Sonnenaufgang zum Ausgangspunkt des so genannten «Base Walk» aufgemacht. Auf dem Parkplatz dort haben wir dann noch in Ruhe gefrühstückt, bevor wir uns auf den ca. 10 km langen Weg aufgemacht haben. Dank der frühen Tageszeit und den wie schon erwähnt erträglichen Temperaturen war es ein sehr angenehmer «Spaziergang» für welchen wir dann etwa 2 Stunden und 25 Minuten benötigt haben. Es war spannend all die verschiedenen Formen und Windungen des Uluru aus nächster Nähe zu sehen. Viele Plätze, vor allem im rückwärtigen Teil des Monolithen, durften nicht fotografiert werden, da sie als heilige Stätten der «Anangu» gelten. Die «Anangu» sind ein Aboriginal-Stamm und die traditionellen Besitzer des Ulurus. Das Gebiet um den Uluru und der Felsen selbst wurden am 26. Oktober 1985 nach einem langen Kampf zwischen Ureinwohnern und Regierung and die Aboriginals zurückgegeben. Seitdem wird der «Uluru» und «Kata Tjuta Nationalpark» gemeinschaftlich vom «Park Service Australia» und von Vertretern der Ureinwohner verwaltet.

Wieder am Ausgangspunkt unseres Marsches angekommen, haben wir eine kleine Pause eingelegt und für eine Weile diejenigen beobachtet, welche den Felsen über den einzig möglichen Weg bestiegen, was hier ein sehr kontroverses Thema ist. Für die Ureinwohner ist das Besteigen ihres heiligen Felsens ein Tabu und über ein Aufstiegsverbot wird seit geraumer Zeit diskutiert. Obwohl die Aboriginals es sich wünschten, hat die Regierung einem Verbot nicht zugestimmt, da man einen hohen Rückgang des Tourismus befürchtet. Entscheiden muss es im Moment noch jeder Tourist für sich selbst. Wer den Aboriginals Respekt erweisen möchte, lässt den Aufstieg sein. Für uns war es auf jeden Fall klar, dass wir dem Wunsch der «Anangu» entsprechen wollten, und den Felsen somit nicht bestiegen.

Später sind wir dann nach Yulara (Ayers Rock Resort) zurückgekehrt, wo wir uns ein Zmittag in einem «Take Away Restaurant» gegönnt haben. Wir haben noch die nötigen Einkäufe erledigt und uns dann überlegt, ob wir zum Abschluss unseres «Red Centre Trips» am nächsten Tag noch etwas ganz besonderes machen wollten und zwar das «Sounds of Silence Dinner». Wir haben lange überlegt und dann entschieden, dass wir es für den morgigen und somit letzten Abend hier beim Ayers Rock und den Olgas machen wollten und haben es beim Hotel «Sails in the Desert» noch gebucht.

Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zu den Olgas oder «Kata Tjuta» (viele Köpfe) gemacht. Zuerst haben wir die Gesamtaussicht von einem «View Point» aus genossen und später haben wir uns aufgemacht, zum Olga Gorge Walk, der ca. 1 Stunde gedauert hat. Dieser hat uns in eine der Schluchten der Olgas geführt. Eine nicht allzu lange und anstrengende Wanderung, die wir auch diesmal bei noch ziemlich angenehmen Temperaturen und schönstem Wetter genossen haben.

Nach dem zweiten «Walk» dieses Tages haben wir uns dann beim «Sunset View Point» stationiert, wo wir ganz für uns waren und noch etwas gelesen und uns ausgeruht haben. Später gab es dann ein gemütliches, selbst gekochtes Znacht bei den Olgas, welche wir für lange Zeit ganz für uns alleine hatten bevor auch weitere Touristen angereist kamen. Den Sonnenuntergang haben wir dann sehr genossen, und auch die Farben der Olgas haben sich im untergehenden Licht der Sonne intensiviert und waren ein fantastisches Objekt für Fotos.

Als wir uns auf den Rückweg zum Caravanplatz machen wollten, haben wir beschlossen beim ersten Aussichtspunkt der Olgas noch einen Stopp einzulegen um die fantastische Abendstimmung zu geniessen. Dieser Sonnenuntergang bzw. die Stimmung danach, als wir ganz alleine bei diesem Aussichtspunkt standen, war einfach unbeschreiblich und ist fast nicht in Worte zu fassen. Die Bilder sind auch nicht mit der Kamera festzuhalten, man muss das einfach erlebt haben. Die Farben des Himmels waren fast schon unwirklich, als der Tag zur Nacht wurde. Die Stimmung hat noch eine ganze Weile angehalten bevor dann wirklich der unvergleichbare «Outback-Himmel» mit unglaublich klaren Sternbildern überhand genommen hat.

Wieder einmal mehr wurde uns klar, dass unsere Reise die richtige Entscheidung gewesen war und wie viel Kraft und positive Energie wir von all den Erlebnissen hier schöpfen.


Freitag, 10. Dezember 2004
von Tobias
Tagwache im Ayers Rock Resort ist 4.00 Uhr. Ich konnte mich auch am zweiten Morgen hier im Red Centre nicht vor dieser Unannehmlichkeit drücken. Tanja war knallhart und forderte das ganze Touriprogramm von mir. Sonnenaufgang bei den Olgas stand heute früh auf dem Programm. Kurz vor 5.00 Uhr machten wir uns mit unserem «little Britz» auf den Weg zum Park-Kontroll-Häuschen. Als wir dort ankamen, mussten wir feststellen, dass wir die ersten waren und das Tor noch geschlossen war. Wir stellten uns also auf die Poleposition und warteten. Es dauerte jedoch nicht lange und hinter uns bildete sich eine grosse Schlange von andern Frühaufstehern. Punkt 5.00 Uhr wurde das Tor geöffnet und wir führten das ganze Feld in Schumi-Manier an – ein tolles Gefühl ;-)

Bevor wir jedoch zu den Olgas fuhren, wollten wir unbedingt nochmals beim «Sunset View Point» für den Ayers Rock vorbeischauen. Bis auf zwei andere Paare verirrte sich jedoch niemand dorthin. Die ganze Karawane zog neben uns vorbei in Richtung «Sunrise View Point». Die Farben hinter der schwarzen Silhouette des Uluru waren noch eindrücklicher als gestern und da es am Himmel noch ein paar Wolken hatte, die rostbraun schimmerten, konnten wir unser Glück kaum fassen. Unserer Kamera wurde jetzt alles abverlangt und wir merkten nicht, wie die Zeit verging. Schliesslich konnten wir uns dann aber doch noch losreissen und fuhren weiter zu den Olgas.

Die Farben waren dort weniger eindrücklich, da es schon ziemlich hell geworden ist. Trotzdem war es schön zu beobachten, wie die Sonnenstrahlen langsam hinter diesen mächtigen Felsen hervorschimmerten. Das anschliessende Frühstück mit Kaffee und Corn Flakes hat mich dann vollständig geweckt und fit für den bevorstehenden «Valley of the Winds Walk» gemacht. Diese Wanderung führte uns knapp drei Stunden durch verschiedene Täler der Olgas. Immer wieder mussten wir staunen über die steilen Felswände, die in verschiedenen Rottönen das Licht reflektierten. Nach dieser sportlichen Betätigung fuhren wir zum Clutural Centre neben dem Uluru, wo wir uns ein Wasserglace gönnten. Später fuhren wir zurück zum Ayers Rock Resort, wo wir uns am Mittag verpflegten.

Am Nachmittag ruhten wir uns dann auf dem Caravanplatz aus, da sich die Müdigkeit durch den Schlafmangel bemerkbar machte. Sonnenauf- und –untergänge fordern halt mit der Zeit ihren Tribut!

Punkt 18.00 Uhr warteten wir dann bei der Bus-Haltestelle vor dem Caravanplatz auf den Bus, der uns fürs «Sounds of Silence Dinner» abholen sollte. Es klappte alles wunderbar und zirka eine dreiviertel Stunde später wurden wir zusammen mit etwa 40 weiteren Gästen mitten in der Wüste auf einer Sanddüne abgesetzt. Dort wurden wir, begleitet von Didgeridoo-Klängen, mit Champagner und Canapés empfangen. So genossen wir in gediegener Atmosphäre einen weiteren Sonnenuntergang mit Blick auf den Ayers Rock und die Olgas. Zwischen den einzelnen Musikstücken stellte uns der begeisterte Didgeridoo-Spieler sein Instrument näher vor und bemerkte leicht enttäuscht, dass es das am meisten ungespielte Instrument auf der ganzen Welt sei. Nachdem die Sonne untergegangen war und die Farben am Horizont erneut verrückt spielten, wurden wir zu den Tischen geführt. Wir setzten uns zu einem jungen Paar aus Nordengland. Später gesellte sich noch ein älteres Paar aus Irland und ein Paar aus Texas dazu. Zuerst wurde uns eine sehr feine Kürbis-Creme-Suppe serviert. Anschliessend konnte man sich an einem vielfältigen australischen Buffet bedienen. Es war perfekt. Wir sassen bei Kerzenlicht mitten in der Wüste, haben uns herrlich mit unseren Tischnachbarn unterhalten und genossen diesen einmaligen Augenblick in vollen Zügen. Aber das ganze wurde noch übertroffen. Vor dem Dessert wurden alle Kerzen gelöscht und es wurde vollkommen finster um uns herum. Am Himmel jedoch leuchteten die Sterne noch kräftiger als vorher und der Begriff «Sternenzelt» bekam einen wirklichen Sinn – 360° um uns herum nur Sterne. Ein Astrologe hat uns dann in theatralischer Weise verschiedene Aboriginal-Geschichten zu einzelnen Sternenbildern erzählt. Während dem Dessert hatte man sogar die Möglichkeit mit einem Teleskop eine Galaxie zu betrachten. Was mit blossem Auge wie ein einzelner, etwas verschwommener Stern aussah, wurde beim Blick durchs Teleskop zu einem Sternenmeer bestehend aus tausenden von winzigen Sternen – absolut faszinierend. Nach dem Dessert wurden wir schliesslich von einem Bus zurück ins «Resort» gefahren. Es war bereits 23.00 Uhr geworden, als wir dort ankamen. Immer noch schwärmend von diesem wunderbaren Erlebnis, versuchten wir auf dem Weg zurück zu unserem «little Britz» nochmals ein paar Sternenbilder am Himmel ausfindig zu machen, die uns der Astrologe gezeigt hatte und konnten auch einige wieder finden.


Samstag, 11. Dezember 2004
von Tanja
Ausnahmsweise hatten wir beschlossen den Wecker für diesen Tag etwas später zu stellen, als für die vorherigen, da wir nach dem unvergessliche «Sounds of Silence Dinner» auch wirklich todmüde waren. Der Wecker hat dann also um 6.00 Uhr geläutet und ca. 1 Stunde später haben wir es dann auch geschafft aufzustehen.

Nach unserem letzten Zmorgen im «Ayers Rock Resort» haben wir uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ziel gemacht – dem «Kings Canyon» oder «Watarrka Nationalpark». Der Kings Canyon ist die grösste Schlucht Australiens und ist Teil des 72'000 ha grossen Nationalparks in der George Gill Range. Mit den steilen, über 200 m hohen roten Felswänden und den farnbewachsenen Tälern stellt der Canyon einen Einschnitt in der ansonsten eher trockenen Landschaft dar.

Dort angekommen sind wir dann nach etwa 320 km am frühen Nachmittag, wo wir auf dem Caravanplatz des «Kings Canyon Resort» für eine Nacht eingecheckt haben, bevor wir uns dann zum Canyon selbst aufgemacht haben.

Dort angekommen entschieden wir uns wegen der steigenden Temperaturen (38°) erst einmal den kleineren und einfacheren «Kings Creek Walk» zu machen, der durch das ausgetrocknete Bachbett des Canyon und dann zu einem Lookout geführt hat. Eigentlich wollten wir den grösseren «Kings Canyon Rim Walk» machen, der über 4 Stunden geschätzt wird und über einen steilen Aufstieg dann entlang der Felsklippen führt und fantastische Ausblicke bieten soll. Wir haben uns aber entschlossen diesen Walk auf Morgen zu verschieben, was dann wiederum einen sehr frühen «Weckruf» bedeutet, da wir gleich nach Sonnenaufgang beginnen wollen, obwohl Tobi darüber nicht ganz so glücklich ist.

Nach dem Walk sind wir zum Caravanpark zurückgefahren, wo wir den Rests des Nachmittages mit lesen verbracht haben. Zum Znacht gab es wieder einmal ein feines Risotto (sehr ideenreich waren wir mit dem Essen bis jetzt wohl nicht, und wir werden uns in den kommenden Wochen wohl noch das eine oder andere leich zuzubereitende Menü einfallen lassen müssen), diesmal jedoch ohne unser übliches Glas Rotwein, da wir zum Sonnenuntergang noch einmal zum Canyon fahren wollten.

Der Sonnenuntergang war dann wie immer sehr schön und wurde nur durch die hier sehr lästigen Fliegen gestört, sodass wir wieder einmal auf unsere Kopf-Fliegennetze zurückgreifen mussten. Diese Outback-Fliegen sind zwar harmlos, aber unglaublich hartnäckig und krabbeln einem dauernd im Gesicht um Nase, Mund und Ohren herum.

Als es dann langsam dunkler wurde, sind wir wieder zum Caravanpark zurückgefahren, wo wir auch noch unser «obligatorisches» Glas Rotwein nachgeholt haben.


Sonntag, 12. Dezember 2004
von Tobias
Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Als heute um 5.00 Uhr unser Wecker pflichtbewusst seinen Auftrag ausführte, meinte Tanja, ob wir nicht ein bisschen weiter schlafen könnten – ich habe nicht widersprochen. Um 6.00 Uhr hiess es aber auch für mich den warmen Schlafsack zu verlassen, denn obwohl wir den Sonnenaufgang verpasst hatten, wollten wir auf jeden Fall den «Kings Canyon Rim Walk» bei nicht zu hohen Temperaturen machen.

Nach dem Frühstück schnürten wir also unsere Wanderschuhe und fuhren zum Ausgangspunkt beim Kings Canyon. Es war eine anstrengende, aber sehr schöne Wanderung, die direkt am Felsrand des Canyons entlang ging. Tanja musste einige Male ihre Höhenangst überwinden und auch mir wurde es bei gewissen Passagen, die ganz nahe am Felsrand waren ein bisschen mulmig. Klitschnass kamen wir nachetwa drei Stunden beim Ausgangspunkt an.

Nach einer kurzen Verschnaufpause im «little Britz» fuhren wir dann los in Richtung Coober Pedy, das etwa 800 km entfernt war. Es war uns bewusst, dass wir diese Strecke nicht in einem Tag schaffen werden. Den ersten Stopp legten wir bereits nach 35 km ein, wo wir tankten und etwas Kleines assen. Anschliessend fuhren wir los.

Auf halber Strecke entdeckten wir plötzlich in weiter Entfernung eine Person, die mitten auf der Strasse stand und mit den Armen winkte. Da wir annahmen, dass es sich um einen Notfall oder um eine Autopanne handelte hielten wir an. Wie es sich herausstellte war es ein Aboriginal, der uns klagte, dass ihm das Benzin ausgegangen sei und dass er Geld und Wasser brauche. Sein Wagen stand am Strassenrand und die ganze Familie darum herum. Es war eine nicht ganz glaubwürdige Geschichte, die er uns da auftischte. Wir brachten es aber nicht übers Herz einfach loszufahren und gaben ihm zehn Dollar und einen angefangenen Kanister mit Wasser. Vielleicht etwas naiv, aber wir wussten uns wirklich nicht anders zu helfen. Als nach ein paar Minuten Fahrt wieder ein winkender Aboriginal am Strassenrand stand, brausten wir an ihm vorbei. Es folgte auch noch eine weitere Showeinlage von Aboriginals, die Touristen anbettelten. Dies war der absolute Gegensatz zu der so interessanten Kultur der Aboriginals, die wir in den letzten Wochen kennen lernen konnten.

Nach 550 Kilometer kamen wir in Marla an, das bereits in South Australia liegt. Das hiess für uns einmal mehr, die Uhr eine Stunde nach vorne zu stellen, da das Northern Territory keine Sommerzeit kennt, South Australia jedoch schon. Wir sind jetzt der Schweiz neuneinhalb Stunden voraus. Auf dem Caravanplatz genossen wir nach dem Nachtessen seit langem wieder einmal ein erfrischendes Bad im Pool.

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Mittwoch, 15. Juni 2022