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Sonntag, 6. Februar 2005 von Tobias Gemäss den Angaben in unseren Reisedokumenten mussten wir heute bis spätestens neun Uhr am Hafen von Picton sein, um uns für die Überfahrt auf die Nordinsel einzuchecken. Dies erlaubte es uns einen weiteren Morgen etwas gemütlicher anzugehen. So genossen wir also unser Frühstück in aller Ruhe, bevor wir anfingen unsere sieben Sachen ins Auto zu verladen. Das Wetter war entgegen allen Wetterberichten weiterhin wunderschön. Schon seit Tagen wollen uns die neuseeländischen Wetterfrösche glauben machen, dass eine Schlechtwetterfront vor der Türe steht, aber sie sollten auch für den heutigen Tag nicht recht behalten.
Eine Viertelstunde vor der Zeit standen wir mit unserem Toyota Echo vor dem Check-In-Schalter für die Fähre Interislander. Das Einchecken ging schnell und unkompliziert von statten und wir mussten uns anschliessend in der Warteschlange sieben einreihen. Dort warteten wir dann mit vielen anderen Autos, Campervans und Lastwagen bis wir auf die Fähre fahren konnten. Es ist unglaublich, was so eine Fähre alles in ihrem Rumpf verstauen kann. Sogar Eisenbahnwagen haben wir auf unserem Deck entdeckt. Die Überfahrt von Picton nach Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland, dauerte genau drei Stunden und wir vertrieben uns die Zeit mit lesen. Zwischendurch genossen wir aber auch einen Blick aufs Meer hinaus und die immer kleiner werdende Küste der Südinsel. Ganze 3367 Kilometer hatten wir auf ihr zurückgelegt.
Um genau ein Uhr fuhren wir dann mit unserem Auto wieder auf festen Boden. Gleich als erstes wollten wir den Drehort von Lord of the Rings ausfindig machen, wo sich die vier Hobbits vor dem schwarzen Reiter unter einer Wurzel verstecken. Da die Beschreibung in unserem Guide nicht ganz eindeutig war, landeten wir zuerst bei Aussichtspunkt des Mount Victoria, von dem aus man eine herrliche Aussicht auf Wellington hat. Dort wurden wir von einer Studentin angesprochen, die eine Umfrage betreffend Qualitätslabels in der Tourismusbranche machte. Nachdem wir alle Fragen mehr oder weniger genau beantworten konnten, machten wir uns mit unserem Auto wieder auf die Suche nach dem Drehort und fanden ihn schliesslich dank anderen Lord-of-the-Rings-Fans die ganz aufgeregt auf eine kleine Böschung zeigten und meinten: «Genau hier ist es gewesen, genau hier!» Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten, fuhren wir in die Stadt, wo wir in einem Parkhaus einen Abstellplatz fanden und bei einem asiatischen Take Away genehmigten wir uns anschliessend einen kleinen Imbiss. Eigentlich wollten wir als Nächstes einen Film im Kino «Embassy» anschauen, in welchem auch die Premieren der zwei ersten Folgen der Triologie Lord of the Rings gefeiert wurden. Da das Kino aber nur eine Leinwand hat und wir «Finding Neverland», der dort lief, bereits gesehen hatten, wurde leider nichts daraus. Wir besuchten stattdessen das Nationalmuseum «Te Papa», in dem man viel über die Geschichte Neuseelands erfahren kann. Zudem ist der Eintritt gratis.
Nach dem Museumsbesuch fanden wir dann doch noch ein Kino, das Filme zeigte, die wir noch nicht gesehen hatten. Wir entschieden uns das Epos «Alexander» anzuschauen, das ganze drei Stunden dauerte und wir keinesfalls weiterempfehlen können. Eigentlich hätten wir es wissen müssen, denn uns hatten die Filme von Oliver Stone noch nie gefallen. In der Zwischenzeit ist es acht Uhr geworden und wir fuhren nach dem Film zu unserer reservierten Unterkunft «Top 10 Hutt Holiday Park» ($ 95 resp. $ 85.50 mit Clubkarte), die ein bisschen ausserhalb von Wellington in Lower Hutt liegt. Als wir dort ankamen ging gerade die Sonne unter und wir machten uns noch ein kleines Znacht und genossen ein Glas Wein.
Montag, 7. Februar 2005 von Tanja Der heutige Tag führte uns als erstes Richtung Norden zum «Kaitoke Regional Park», einem hübschen Nationalpark mit Regenwald, Flusslandschaft, Hängebrücke und schönen Spaziergängen und Wanderungen. Bevor wir uns das «Locations-Buch» für «The Lord of the Rings» gekauft hatten, hatten wir noch niemals etwas von diesem Flecken gehört. Der Grund für den Besuch des Parks war also einmal mehr eine «Location»-Suche. Diesmal ging es um «Rivendell» (dem Heim der Elfen), welches dann tatsächlich beim Parkeingang beschriftet war. Beim beschriebenen Punkt angekommen gab es zwar eine Schautafel mit Informationen über die Location in Zusammenhang mit dem Film, doch wiedererkennen konnte man die Gegend nicht, da sie im Film computertechnisch ziemlich verändert und ergänzt worden ist. Tobi freute sich aber trotzdem, dagewesen zu sein.
Nach diesem kurzen Zwischenhalt führte uns unsere Fahrt über «Featherston» Richtung «Cape Palliser» zu den «Putangirua Pinnacles». Auch dieser Ausflug war der «LOR»-Trilogie gewidmet, denn dort gab es eine Location, die wir nicht nur offensichtlich wieder erkennen konnten, sondern welche sich auch wegen der landschaftlichen und geologischen Besonderheit der «Pinnacles» ohne Bezug zu den Filmen lohnen würde.
Gegen Mittag erreichten wir dann die Küste, von wo aus es nicht mehr weit war, bis die «Pinnacles» ausgeschildert waren. Wir stellten unser Auto auf dem Parkplatz ab und stärkten uns mit einem Tomaten-Gurken-Feta-Salat (einem Teil unseres noch immer gleich gebliebenen, üblichen Menüplans), bevor wir uns auf den Weg zu den «Pinnacles» machten. Die unwirklichen und irgendwie auch etwas brüchig aussehenden Steinsäulen wurden durch Regen geformt, der Gestein und Sand weggewaschen hat und darunterliegendes Grundgestein in diesen Formationen freigelegt hat. Der eineinhalbstündige, holprige Spaziergang entlang eines fast ausgetrockneten Flussbettes hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Am Abend haben wir dann noch unsere Fotos mit dem Film verglichen und konnten die «Pinnacles» in der Szene, in welcher Aragorn, Gimli und Legolas über die «Dimholt Road» ins «Tal der Toten» gelangen, wirklich wieder erkennen.
Zufrieden mit dem Ausflug und auch mit dem zunehmend aufheiternden Himmel machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Süden zum «Cape Palliser», wo man neben einem Leuchtturm auch die grösste Seehunde-Kolonie der Nordinsel direkt vom Strand aus beobachten kann. Nach einer längeren Fahrt auf holpriger, ungeteerter und immer schmaler werdender Strasse fragten wir uns schon langsam, ob wir auf dem richtigen Weg waren, denn die Kolonie war nirgendwo angeschrieben.
Auf einmal aber war sie direkt vor uns und kein Schild war mehr nötig, um uns darauf hinzuweisen. Die «Seals» oder «Seehunde» waren in einer ganzen Gruppe am Strand und auf den Felsen zu sehen. Nur wenige Meter von der Strasse entfernt, welche direkt am Meer entlang führte. Wir stellten unser Auto ab und näherten uns den Tieren bis auf eine sehr kurze Distanz, ohne ihnen zu Nahe auf den Leib zu rücken. Das war wirklich fantastisch, man konnte sich auf einen der umliegenden Felsen setzen und die Tiere in aller Ruhe beobachten. Sie interessierten sich für ihre Zuschauer offensichtlich überhaupt nicht. Wir blieben dann eine ganze Weile dort und hätten noch Stunden einfach dasitzen können, um die Tiere zu beobachten. So ganz aus der Nähe hatten wir sie wirklich noch nie erleben können. Wie wir dann feststellen konnten, waren sie über einen ziemlich langen Küstenabschnitt verteilt und man konnte ihnen überall beim Spielen im Wasser oder beim Schlafen auf den warmen Felsen zusehen. Wir genossen es wirklich sehr und freuten uns, diesen noch nicht so bekannten Ort gefunden zu haben.
Das Wetter hatte uns auch nicht im Stich gelassen und es war zwar zum Teil noch immer bedeckt, aber von Regen war keine Spur und es war sehr warm. So machten wir uns dann auch noch zum «Cape Palliser Lighthouse» auf, nur wenige Minuten von der «Seehunde»-Kolonie entfernt, wo es einen wirklich hübschen Leuchtturm zu sehen gab, der hoch oben auf den Klippen stand. Es war uns aber nicht danach, die 252 Stufen hinaufzusteigen und so begnügten wir uns mit Fotos von unten.
Da es mittlerweile Nachmittag geworden war, wollten wir nun auch wieder umkehren und uns irgendwo eine Unterkunft für die Nacht suchen. Unser Weg führte uns also wieder auf derselben Strasse der Küste entlang zurück wieder ins Landesinnere. Die Ausblicke auf die Küste und die dahinterliegenden Hügel war wirklich einmalig gewesen und wir hielten auch noch ein oder zwei Male an, um Fotos zu machen, sei es von der Küste oder von den auf den Wiesen weidenden Schafen, die uns natürlich immer wieder begegneten.
Nach einiger Suche fanden wir ein Zimmer im «Colonnial Cottage Motel» in Masterton für 80 Dollar. Tobi war zwar nicht ganz begeistert von dem privat geführten Motel, aber das Zimmer bot alles was wir brauchten, obwohl es eigentlich etwas über unserem Budget lag.
Nach einem schönen, aber auch ermüdenden Tag genossen wir den Abend dann in unserem Zimmer und schauten ausnahmsweise noch ein bisschen Fernsehen, da «About a Boy» von Nick Hornby gesendet wurde.
Dienstag, 8. Februar 2005 von Tobias Bevor wir heute morgen losfuhren, bekamen wir vom Besitzer des Motels noch den Tipp auf der Weiterfahrt Richtung Norden beim Mount Bruce Nature Reserve vorbeizuschauen. Dort gibt es die Möglichkeit neben vielen einheimischen Vögeln auch den wohl bekanntesten Bewohner Neuseelands zu sehen, den Kiwi. Das war dann Grund genug, um dort nach etwa zwanzig Minuten Fahrt anzuhalten. Das Nature Reserve hat sich vor allem der Aufgabe gewidmet vom Aussterben bedrohte Vogelarten zu züchten. Sobald die Tiere dann ausgewachsen sind, werden sie freigelassen. Es wurde uns einmal mehr bewusst, wie sensibel das ganze Ökosystem Neuseelands ist. Bevor die ersten Europäer hier ankamen, war der Kreislauf intakt. Erst durch die Ausbreitung von nicht einheimischen Tierarten wie Opossums, Katzen, Hunden, Wiesel, usw. wurde der Kreislauf gestört und viele einheimische Tiere sind dadurch heute vom Aussterben bedroht. Dazu gehört auch der Kiwi, der flugunfähige Vogel, der das Fliegen im Laufe der Evolution «verlernt» hat, da er in Neuseeland keine Feinde fürchten musste. Heute sieht dies leider ein bisschen anders aus, die flugfähigen Flügel sind ihm aber deshalb noch nicht nachgewachsen.
Wir verbrachten ganze zwei Stunden im Reserve und konnten im Kiwihaus sogar zwei Kiwis bei der Nahrungssuche beobachten. In der freien Natur bekommt man diese Vögel mit dem langen Schnabel praktisch nicht zu Gesicht, da sie nur in der Nacht unterwegs sind und sich während des Tages in ihrem Versteck befinden. Nach einer kleinen Pause im Café des Reserves fuhren wir bei leicht bewölktem Himmel weiter bis Wanganui, wo wir um zirka ein Uhr ankamen. Ursprünglich planten wir hier für die Nacht zu bleiben, aber da es noch eine lange Zeit bis zum Abend war, entschlossen wir uns nach New Plymouth weiterzufahren. Bei Hawere verliessen wir den Highway 3 und fuhren die restliche Strecke auf dem sogenannten Surf Highway, der entlang der Küste führte und von dem aus man den Mount Egmont sehen kann, wenn er nicht, wie in unserem Fall, durch Wolken verdeckt wird. Durch kurze Stichstrassen konnte man an herrliche Strände gelangen, wo wir uns vor dem letzten Fahrstück eine Pause gönnten.
Um halb sechs Uhr kamen wir dann beim «New Plymouth Top 10 Holiday Park» ($ 65 resp. $ 58.50 mit Clubkarte) an. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, liefen wir dem Strand entlang in die Stadt. Obwohl der Himmel über dem Meer blau war, sammelten sich über der Stadt schwarze Wolken und es sah schwer nach Regen aus. Dies machte uns ein bisschen Sorgen, da der Fussmarsch in die Stadt eine knappe Stunde dauerte und der Rückweg wahrscheinlich nicht kürzer sein würde. Trotzdem liessen wir uns nicht hetzen und gönnten uns in einem Indischen Restaurant ein fantastisches Nachtessen. Zu unserem Glück hatten sich die Regenwolken wieder verzogen, als wir uns bei Dunkelheit auf den Rückweg zu unserem Cabin auf dem Caravanpark aufmachten (den wir nach einer kurzen Unsicherheit im Dunkeln dann auch sofort wieder gefunden hatten).
Mittwoch, 9. Februar 2005 von Tanja Bei strahlend blauem Himmel verliessen wir den sympathischen Caravanpark in New Plymouth gegen 8.30 Uhr und machten uns auf Richtung «Mount Egmont» bzw. «Mount Taranaki», welchen wir bis jetzt ja noch gar nicht zu Gesicht bekommen hatten. «Taranaki» ist der Maori-Name für den Vulkan und «Egmont» ist der Name, den ihm James Cook im Jahr 1770 gegeben hat, zu Ehren des Earl of Egmont, welcher ihn zu seiner Expedition ermutigt hatte. Der Berg gilt als meist bestiegener Berg Neuseelands, wegen seiner einfachen Zugänglichkeit.
Wir hatten nicht vor den etwa achtstündigen Weg zum Gipfel auf uns zu nehmen, wollten den unverkennbar geformten Berg aber auf jeden Fall aus der Nähe sehen, und einen kürzeren Walk zu einem der Aussichtspunkte machen. Da der Berg oftmals von Nebel und Wolken umhüllt ist, da er diese einfach anzuziehen scheint, konnten wir aber auf jeden Fall einfach froh sein, wenn wir den Gipfel überhaupt zu Gesicht bekommen sollten. Es gibt hier in der Gegen ein Sprichwort zu dem Berg, das folgendermassen lautet: «Wenn du den Berg sehen kannst, wird es bald regnen. Wenn du den Berg nicht sehen kannst, regnet es bereits.» Mount Taranaki gilt als einer der nassesten Plätze in Neuseeland, und der umliegende Regenwald gedeiht daher prächtig und die Gegend präsentiert sich im sattesten Grün.
Wir sollten auf jeden Fall grosses Glück haben, denn schon nach einigen Minuten Fahrt Richtung «North Egmont», einem der Zugänge zum Berg, konnten wir den Vulkan mit blauem Himmel im Hintergrund erblicken. Wir beschlossen so bald als möglich ein erstes Mal anzuhalten, um ein paar Fotos aus der Ferne zu schiessen. Nur ein paar Minuten später stoppten wir auf einem Parkplatz und nur in dieser kurzen Zeit hatte der Berg bereits die umliegenden Wolken um sich gehüllt und wir beeilten uns ein paar Fotos zu machen, bevor die Wolkendecke in sekundenschnelle dichter wurde. Wir wussten, dass sich die Wettersituation hier unglaublich schnell verändern kann, aber damit hatten wir nun nicht gerechnet. Der Himmel um den Berg herum war nach wie vor strahlend blau, und auch der Horizont über der Küste war wolkenfrei, aber rund um den Berg hatten sich bereits eine Menge Wolken versammelt.
Wir fuhren auf jeden Fall weiter Richtung «Visitor Centre» in «North Egmont», und hofften unter den Wolken hindurchfahren zu können um den Berg noch einmal in voller Pracht erleben zu können. Und noch einmal sollten wir Glück haben. Beim Besucherzentrum angekommen hatten wir die Wolken hinter uns gelassen und hatten einen fantastischen Blick auf den wiederum wolkenfreien, aus der Nähe noch imposanteren Vulkan. Ein fantastischer Ausblick.
Wir beschlossen dann aber noch einen zweistündigen Walk in Angriff zu nehmen, um dem Berg noch ein bisschen näher zu kommen. Verschiedene längere und kürzere Wanderungen standen zur Auswahl und wir entschieden uns für den «Victoria Loop Walk», welcher uns durch Regenwald auf eine höhere Ebene mit schöner Aussicht auf Mount Taranaki führen sollte. Denn Marsch durch den dichten und tropfnassen Regenwald nahmen wir (von der falschen Seite, was aber nicht weiter schlimm war) dann kurz vor Mittag in Angriff. Der Regenwald war wunderschön und beeindruckend, aber so dicht, dass der Wanderweg von den überhängenden Farnen, Gräsern und Büschen teilweise fast vollständig überdeckt war. Da die Pflanzen, wie es sich für einen echten Regenwald wohl auch gehört, wirklich vor Nässe tropften, waren wir nach kurzer Zeit bis auf die Haut durchnässt. Durch die hohen Lufttemperaturen und das strahlende Wetter trockneten unsere Kleider aber sobald wir aus dem Regenwald herauskamen und eine weile an der Sonne liefen. Kurz nachdem sich der Regenwald gelichtet hatte, hatten wir einen sagenhaften Ausblick auf den Berg und seinen Gipfel. Es war noch einmal imposanter, als der Ausblick vom Besucherzentrum und der stündige Aufstieg hatte sich mehr als gelohnt. Natürlich machte ich eine Menge Fotos, aber Tobi meinte wir sollten noch etwas höher steigen, damit wir vielleicht noch eine bessere Sicht hätten. So gesagt, so getan. Nur hatten wir nicht mit den wie aus dem Nichts auftauchenden Wolken gerechnet und als wir die nächste Aussichtsplattform erreicht hatten, konnte man den Berg hinter den dichten Wolken bereits nicht mehr sehen.
Da wir bereits vorher das Glück auf eine tolle Aussicht gehabt hatten, war das aber nicht weiter schlimm und wir machten uns auf den Abstieg und damit den Rückweg zum Besucherzentrum, wo uns einige Wanderer entgegenkamen, die vielleicht nicht so viel Glück haben sollten wie wir, da der Vulkan es wohl vorgezogen hatte sich für heute wieder zurückzuziehen. Auch auf unserer Weiterfahrt zeigte sich keine Veränderung in der umliegenden Wolkenschicht und wir waren wirklich froh, dass wir unsere Wanderung früh genug gemacht hatten. Der Anblick hatte sich nämlich wirklich gelohnt.
Unsere Weiterfahrt ging dann bei traumhaftem Wetter und hohen Temperaturen Richtung Norden, teilweise der Küste entlang, die nur wenig besiedelt aber wunderschön war. Das tiefblaue Meer, die schwarzen Sandstrände und die wunderbar grünen, umliegenden Hügel waren ein einmaliges Bild. Ganz knapp bevor uns während der oftmals einsamen Strecke beinahe das Benzin ausging, kamen wir bei einem kleinen Dorf glücklicherweise an einer Tankstelle vorbei und konnten den Rest der knapp zweieinhalbstündigen Strecke Richtung nach Waitomo beruhigt auf uns nehmen.
In Waitomo kamen wir dann gegen 15.30 Uhr an. Das besondere hier sind die Glühwürmchenhöhlen, in welchen man verschiedene Arten von Führungen und Untergrund-Abenteuern machen kann. Die Glühwürmchen-Population ist hier besonders hoch und es soll einer der besten Orte sein, um diese zu sehen. Unser morgiger Trip sollte ein «Blackwater Rafting» sein. In Waitomo angekommen buchten wir als erstes unseren Trip (Black Water Labyrinth) für 9.00 Uhr am morgigen Tag bei der «The Legendary Black Water Rafting Co.». Der Trip sollte drei Stunden dauern und uns verbunden mit Spass und Abenteuer durch die Glühwürmchenhöhlen führen. Obwohl auch etwas nervös freuen wir uns sehr auf das morgige Abenteuer.
Als nächstes war die Suche nach einer Unterkunft angesagt. Die Motels waren bereits ausgebucht und so entschieden wir uns für eine «Standard»-Cabin auf dem «Top Ten Holiday Park» hier in Waitomo Village. Die mit 45 Dollar (bzw. 40.50 mit Rabatt) günstigen Cabins waren überraschenderweise ganz in Ordnung und besassen sogar ein Lavabo und einen Wasserkocher für Tee und Kaffee. Zufrieden mit dem gebuchten Trip für morgen und der Übernachtung für heute Abend richteten wir uns zuerst einmal ein, bevor wir uns der Planung der bevorstehenden Tage bzw. Nächte widmeten. Wir hatten nun mehrmals erlebt, dass die Unterkünfte im Moment ziemlich ausgebucht waren, und so beschlossen wir für einmal etwas voraus zu buchen. Tatsächlich benötigte es dann mehrere Anrufe, bis wir für die kommenden zwei Nächte in der Nähe des «Tongariro Nationalparks», in welchem wir eine Tageswanderung unternehmen wollten, auch etwas finden konnten. Da wir realisierten, wie schwierig es nun wirklich war, etwas zu finden, beschlossen wir auch die darauf folgenden zwei Nächte zu buchen, da es für uns bereits klar war, dass wir diese in Rotorua verbringen wollten. Auch dort klappte es erst nach mehreren Anläufen, aber dafür fanden wir eine preisgünstige «Kitchen»-Cabin auf einem ziemlich zentral gelegenen Caravanpark in Rotorua.
Da dies nun erledigt war, hatten wir noch genügend Zeit, uns das «Cave Museum» anzusehen, welches im Preis unseres «Black Water Rafting»-Trips mitinbegriffen war. Später kochten wir in der Gemeinschaftsküche eines unserer beliebten Risottos und unterhielten uns prächtig mit ein paar Japanern, die sich auch hier einquartiert hatten.
Nach dem Znacht, als es gegen 21.00 Uhr dunkel wurde, machten wir dann noch einen absolut empfehlenswerten Nachtausflug Richtung «Aranui Cave», wo es einen Buschwalk gibt, den uns die Caravanplatzbesitzerin wärmstens empfohlen hat. Natürlich würde man diesen normalerweise während des Tages machen, aber hier war es ewas anderes. Die hier ansässigen Glühwürmchen leben nämlich nicht unter der Erde sondern auch in einem Gebiet überhalb der Höhlen an Waldrändern und entlang des Flusses. Wir freuten uns auf den Nachtspaziergang, erwarteten aber nicht allzu viel, da wir während unserer Reise ja bereits schon mehr als einmal Glühwürmchen sehen konnten. Was uns dort begegnete, war dann aber einfach einmalig. Noch nie hatten wir so viele Glühwürmchen auf einmal gesehen und ihre Leuchtkraft war ebenfalls einzigartig. Im stockdunkeln Regenwald wanderten wir dem Weg entlang und waren nach wenigen Minuten umringt von den leuchtenden Insekten. Wie ein märchenhafter Sternenhimmel sah es aus und wir konnten uns kaum satt sehen. Es war wirklich toll und ein Anblick, den wir nie vergessen werden.
Donnerstag, 10. Februar 2005 von Tobias Als ich heute Morgen erwachte, konnte ich mich nur schlecht mit dem Gedanken anfreunden, dass wir uns in wenigen Stunden in einem feuchten Tauchanzug befinden und uns durch ein unterirdisches Höhlensystem kämpfen würden. Widerwillig verliess ich meinen kuschelig warmen Schlafsack. Um neun Uhr waren wir fürs Black Water Rafting angemeldet und da es erst viertel nach sieben war, hatten wir noch genügend Zeit unser Frühstück zu zelebrieren.
Mit einem befriedigten und durch einen heissen Tee aufgewärmten Magen fanden wir uns schliesslich zur vereinbarten Zeit bei der Black Water Rafting Company ein. Nach der Begrüssung durch unsere beiden motiviert dreinschauenden Guides Sarah und Craig begaben wir uns zu den Umkleidekabinen, wo uns die meinen Vorstellungen entsprechenden Tauchanzüge übergeben wurden. Unsere Gruppe bestand aus acht Personen: 3 Girls aus der Schweiz, einem Paar aus Holland, einem einsamen Engländer und uns zwei Glarnern. Durch lockeres Sprücheklopfenversuchten wir das Ekelgefühl zu überwinden, das wir wohl alle empfanden, als wir uns in die Anzüge zwängten. Im leicht miefenden und feuchten Anzug und mit einem Helm auf dem Kopf fuhren wir schliesslich zum Eingang des Caves. Nach ein paar Trockenübungen mit unseren Gummiringen und einem Testsprung ins kalte Wasser waren wir bereit für unsere Expedition ins «Black Labyrinth» und es war eine wirklich lohnenswerte Sache. Überall waren Glühwürmchen zu sehen und wenn wir zwischendurch unsere Helmlampen ausschalteten und uns völlige Dunkelheit umgab, sah es so aus, als ob über einem ein Sternenhimmel sei. Zwischendurch gabs Actioneinlagen, in denen man rückwärts über Wasserfälle runterspringen oder sich durch enge Gänge zwängen musste. Eine wirklich tolle Erfahrung. Trotzdem waren wir froh, als wir uns nach drei Stunden wieder in unseren trockenen Kleidern befanden und die im Preis inbegriffene heisse Suppe schlürften.
Nachdem wir uns alle voneinander verabschiedet hatten, ging unsere Reise weiter nach Whakapapa, wo wir heute übernachten wollten. Whakapapa liegt in der Nähe vom Ausgangspunkt einer der beliebtesten Wanderungen in Neuseeland, dem «Tongariro Crossing». Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Verpflegungsstopp in Te Kuiti und füllten unsere halbleere Kühlbox wieder auf. Als wir um etwa drei Uhr in Whakapapa ankamen, fuhren wir zuerst zum Visitor Centre, um uns mit Informationsmaterial über unsere morgige Tageswanderung einzudecken, die uns durch einen Teil des Tongariro National Parks führen wird. Die einzigartige Landschaft mit den vielen Vulkanen, die hier zu sehen sind, wurde in «Lord of the Rings» für viele Szenen verwendet, die in «Mordor» spielen.
Später fuhren wir dann zur «Discovery Lodge», wo eine hübsche kleine Wohnung ($ 118) mit Blick auf drei Vulkane auf uns wartete. Obwohl es noch sehr früh am Abend war, ruhten wir uns beinahe zwei Stunden aus, bevor wir unser Nachtessen zubereiteten und einmal mehr unsere Wäsche machten. Anschliessend packten wir unsere Rucksäcke, denn unser Bus, der uns zum Ausgangspunkt der Wanderung bringen wird, fährt um sechs Uhr früh – harte Zeiten für mich …
Freitag, 11. Februar 2005 von Tanja Der Wecker läutete tatsächlich um 4.45 Uhr und leider war das kein Versehen ... Wir mussten tatsächlich aufstehen, damit wir den Bus um 6.00 Uhr zum Ausgangspunkt des «Tongariro Crossings» nicht verpassen würden.
Das «Tongariro Crossing» ist eine Art Traverse durch das vulkanische Terrain des Mount Tongariro und gilt als eine der faszinierendsten Wanderungen Neuseelands. Das heisst also, dass wir uns mitten in der Nacht (und es war tatsächlich noch stockfinster) aus den Federn quälten, um die nächsten Stunden damit zu verbringen Kraterränder hinauf- und wieder hinunterzukraxeln. Grundsätzlich freuten wir uns natürlich auf den vor uns liegenden Tag, aber es dauerte eine Weile bis wir unsere noch müden Körper davon überzeugen konnten.
Bei klarem Himmel machten wir uns dann also um 6.30 Uhr vom «Mangatepopo Carpark» auf, um die etwa siebenstündige Wanderung in Angriff zu nehmen. Langsam wurde es auch hell und die Morgenstimmung war fantastisch mit märchenhaften Wolken über den Kraterrändern und rosafarbenem Himmel im Hintergrund.
Nach etwa einer halben Stunde gemütlichem Marschieren begann dann langsam aber sicher der Aufstieg zum «South Crater» und später zum «Red Crater», welcher doch ziemlich anstrengend war. Als wir uns aufmachten um den Kamm, und somit den höchsten Punkt, des «Red Craters» zu erklimmen, kamen heftige Winde auf und Nebel hüllte uns vollends ein. Die Sicht war aber gut genug um weiterzugehen, auch wenn es mir schon ein bisschen mulmig zu Mute wurde. Der Wind war ziemlich stark und man musste sich manchmal an den herumliegenden Felsen festhalten, um nicht vom Kraterrand geweht zu werden. Es war schon ein richtiges Abenteuer und zeigte uns wie schnell sich das Wetter hier oben verändern konnte und wie kalt es werden kann. Wir hatten eher mit Sonnenbrandgefahr gerechnet und kämpften nun mit der Kälte, die durch den Wind und den Nebel aufkam. Ausgerüstet mit Pullovern und Windjacken waren wir dann aber genügend geschützt und kämpften uns bis zum Kamm. Das Gebiet in diesem Wetter zu erleben war schon auch etwas besonderes, auch wenn wir dadurch die vielversprochene Aussicht leider nicht zu sehen bekamen.
Im Gegensatz zu anderen Wanderungen war diese natürlich vor allem auch speziell wegen des vulkanischen Gesteins und den versteinerten Lavamassen, die überall deutlich sichtbar waren. Ein weiterer Hinweis, der uns auch im dichtesten Nebel bewusst machte, wo wir waren, war natürlich der schwefelige Geruch, der die ganze Zeit in der Luft lag und uns in schwächeren und stärkeren Schwaden entgegenkam.
Als wir dann bei den «Emerald Lakes» vorbei waren und den letzten Aufstieg vor uns hatten, lichtete sich der Nebel auch wieder und so konnten wir die Aussicht zumindest in die andere Richtung noch geniessen.
Bei der «Ketetahi Hütte», etwa zwei Stunden von unserem Ziel entfernt, hielten wir dann unsere Mittagspause ab und ruhten uns für eine halbe Stunde aus, bevor wir dann noch den Abstieg bis zum «Ketetahi Carpark» in Angriff nahmen, der sich sehr in die Länge zu ziehen schien. Entlang den dampfenden und sehr stark schwefeligen «Ketetahi Springs», in welchen sich die Wassertemperaturen zwischen 74 und 91 Grad Celsius bewegen (der Dampf des heissesten «Erdloches» kann sogar 138 Grad erreichen), machten wir uns auf, die letzten Kilometer unserer 17-Kilometer-Wanderung hinter uns zu lassen, bevor wir durch einen schönen Regenwald den Walk beendeten.
Etwas erschöpft aber sehr zufrieden kamen wir dann nach sechseinhalb Stunden ab Endpunkt an, wo wir noch etwas über eine Stunde warten und uns ausruhen konnten, bevor uns der Bus wieder abholte und uns zu unserer Unterkunft zurückbrachte.
Eine heisse Dusche war dann natürlich genau das Richtige und wir genossen sie sehr. Danach merkten wir, wie erschöpft wir eigentlich waren und ruhten uns für die nächsten zwei Stunden aus, bevor es ein herzhaftes Risotto zum Znacht gab. Natürlich stiessen wir mit einem Glas Wein auf unsere erfolgreich überstandene Wanderung an und waren zufrieden mit dem Tag und auch ein bisschen Stolz, den Track so gut hinter uns gebracht zu haben.
Samstag, 12. Februar 2005 von Tobias Nach der grossen Wanderung von gestern gönnten wir uns heute morgen eine wenig längere Bettruhe bevor wir aufstanden und nach dem Frühstück unsere kleine Wohnung ausräumten. Als wir den Schlüssel bei der Rezeption abgaben, sahen wir eine Infotafel, welche alle Wandertouristen, die das Tongariro Crossing heute machen wollten, darüber informierte, dass der Shuttle-Service wegen schlechtem Wetter ausfällt. Da hatten wir gestern ja nochmals Glück gehabt.
Auf der Weiterfahrt nach Taupo gab es immer wieder kurze Regengüsse, die besonders unserem Auto gut taten, da es nach drei Wochen Fahrt mit uns schon ziemlich schmutzig dreinschaute. Als wir in Taupo ankamen hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten uns ohne Regenschutz in die Stadt wagen, da sich die Sonne bereits wieder zwischen den Wolken zeigte. Eigentlich hatten wir nicht vor allzu lange im Städtchen am Lake Taupo zu bleiben. Wir machten lediglich Lebensmitteleinkäufe und aktualisierten unsere Internetseite. Bevor wir die Weiterfahrt nach Rotorua in Angriff nahmen, kauften wir in einem «Jay Jay» noch zwei T-Shirts und ein Hemd und gönnten uns seit langem wieder einmal eine Pizza in einem «Pizza Hut».
Bereits aus einiger Entfernung konnte man am Geruch erkennen, dass wir uns Rotorua näherten. Und schon bald sah man links und rechts der Strasse Dampfschwaden aufsteigen. Rotorua ist die bekannteste Gegend für Touristen auf der Nordinsel. Hier wimmelt es nur so von blubbernden Schlammmassen, heissen Quellen und zischenden Geysiren. Hier bietet sich auch die Möglichkeit einen Einblick in die Maori-Kultur zu erhalten, da in Rotorua sehr viele Maori leben. Unser erster Anlaufpunkt war dann auch das Visitorcentre, wo wir für heute einen Kulturellen Abend mit anschliessendem Nachtessen (Hangi Dinner) buchten. Anschliessend fuhren wir zum Holdens Bay Top 10 Caravanpark, wo wir für die nächsten zwei Nächte eine Kitchen Cabin ($ 50 resp. $ 45) reserviert hatten. Beim Einchecken gabs dann ein Problem, da die Dame bei der Rezeption unsere Reservation nicht finden konnte. Nach einer Viertelstunde Suchen wurde sie dann doch noch fündig. Nachdem wir unser Auto ausgeräumt hatten, machten wir uns bereit für den Kulturellen Maoriabend. Um viertel nach fünf Uhr wurden wir von einem Bus abgeholt und zum «The New Zealand Maori Arts & Crafts Institute» gefahren.
Obwohl das ganze eine Show für Touristen war, bekam man doch einen Einblick in die verschiedenen Rituale und Tänze der Ureinwohner Neuseelands, die eigentlich auch Einwanderer aus dem polynesischen Raum sind. Das anschliessende Nachtessen schmeckte köstlich, obwohl es für meinen Geschmack ein bisschen gar viele Leute im Esssaal hatte, die sich um die Buffets scharten. Später wurden wir von einem Bus zu unserem Cabin zurückgebracht, wo wir bald mit vollen Bäuchen einschliefen.
Sonntag, 13. Februar 2005 von Tanja Rotorua ist zwar bei weitem keine schöne Stadt, aber es gibt hier in der Gegend wirklich einiges zu sehen und zu unternehmen. Neben den verschiedenen Thermalgebieten, Hot Pools und Geysiren kann man auch sonst eine ganze Menge unternehmen. Obwohl wir das «Black Water Rafting» in Waitomo sehr genossen hatten, entschieden wir uns hier einmal mehr an keiner der Fun-Sportarten wie Bungee-Jumping oder Sky-Diving teilzunehmen, und uns weniger «lebensgefährlichen» Attraktionen zu widmen.
Unsere erste Station heute sollte der seit April 2004 geöffnete «Kiwi Encounter» sein. Dies ist eine Art «Aufzuchtstation» zum Schutz der vom Aussterben bedrohten flugunfähigen Kiwis, wo Kiwi-Eier ausgebrütet und die Jungen gefüttert, gehegt und gepflegt werden bis sie fit genug sind um wieder in die Natur entlassen zu werden. Die vielen eingeführten Nagetiere wie zum Beispiel Wiesel und Marder, stellen für die Kiwis in der freien Natur eine grosse Gefahr dar, da sie die Eier fressen und ebenfalls die frischgeschlüpften Jungen, die keinerlei Verteidigungsmöglichkeit haben, da die Eltern die Jungen nach dem Ausbrüten sich selbst überlassen. Man schätzt dass noch vor ein paar hundert Jahren die Population der Kiwis in den Millionen lag. Heute jedoch sinkt die Anzahl der Tiere so gravierend schnell, dass man befürchtet die Kiwis könnten ohne Nachhilfe durch solche Projekte wie den «Kiwi Encounter» und weitere Schutzprogramme bis 2015 nahe dem Aussterben sein.
Den «Kiwi Encounter» kann man im Rahmen einer Führung besuchen, die wir für heute 10.00 Uhr morgens gebucht hatten, sodass wir uns auch heute mit dem Frühstück etwas mehr Zeit lassen konnten. Langsam merkten wir auch, dass wir durchs frühe Aufstehen und späte zu Bett gehen wohl in den letzten Tagen und Wochen etwas zu wenig Schlaf bekommen hatten, und daran vielleicht etwas ändern sollten, wenn wir nicht übermüdet aus unseren langen Ferien zurückkehren wollen. Das Kiwi-Haus fanden wir dann (fast) auf Anhieb und waren pünktlich für die Führung dort. Diese dauerte etwa 40 Minuten und führte uns durch eine Brütstation mit wirklich riesigen Kiwi-Eiern und einen Raum wo gerade erst geschlüpfte Baby-Kiwis warmgehalten und bei entsprechendem Alter gefüttert wurden bis zu einem Gehege mit erwachsenen Kiwis, wo wir diese zum ersten Mal ohne Glasscheibe dazwischen beobachten konnten.
Die Führung war wirklich sehr unterhaltend und interessant, aber das beste war natürlich die Kiwis und vor allem die Kiwi-Kücken zu sehen. Die waren ja so unglaublich süss. Leider konnte man keine Fotoaufnahmen machen, was etwas schade war, aber es war toll, das alles zu sehen und erleben zu können.
Nach dem Kiwi-Haus fuhren wir zum «Wai-O-Tapu Thermal Wonderland», das etwa 26 km ausserhalb von Rotorua in Richtung Taupo liegt. Wir hatten dieses Gebiet und das Gebiet um «Whakarewarewa» bereits beim letzten Mal besucht und entschlossen uns diesmal nur noch eines anzusehen. Beide Thermalgebiete sind sehr interessant, wobei man im «Whakarewarewa» mehr Geysire zu sehen bekommt. Im «Wai-O-Tapu Thermal Wonderland» kann man sich für 20 Doller Eintrittgebühren so lange aufhalten wie man möchte. Wenn man den verschiedenen, ausgeschilderten Wegen folgt, benötigt man insgesamt etwa eine Stunde um all die mehr oder weniger farbigen, dampfenden und zischenden Quellen und Erdlöcher anzusehen. Da uns der schwefelige Geruch mit der Zeit langsam zu Kopfe stieg, verliessen wir den Park auch nach einer Stunde wieder, nachdem wir alle Spazierwege abgelaufen hatten.
Als nächstes besuchten wir um 16.00 Uhr noch eine «New Zealand Farm Show», wo wir neben einer Demonstration mit Schafen und Hirthunden (die wirklich aufs Wort bzw. auf jeden Pfiff sofort reagierten) auch das Scheren eines Schafes mitverfolgen konnten. Die ganze Vorführung, welche dann auch noch Kühe und Bullen, Lämmchen, Gewinnung von Schlagrahm und Butterherstellung und einiges mehr beinhaltete dauerte etwa 45 Minuten und hat uns wirklich Spass gemacht.
Nach der Farmshow kehrten wir zum Caravanpark zurück, wo wir es uns eine Weile gemütlich machten um zu lesen und zu faulenzen. Später gabs zur Abwechslung mal Indisches Reis mit Erbsen und grünem Salat zum Znacht, was uns gut geschmeckt hat. Auf unser Glas Wein verzichteten wir, da wir nach dem Essen nochmals in die Stadt fahren wollten, wo wir einen Gutschein für den «Polynesian Spa» hatten. In diesem polynesischen Thermalbad konnten wir uns in verschiedenen Pools von 38 bis 42 Grad Wassertemperatur so lange aufhalten wie wir wollten. Obwohl die 42 Grad wirklich ziemlich heiss waren, genossen wir die entspannenden Bäder im Freien mit Blick auf den See wirklich sehr. Entspannt und auch sehr müde kehrten wir gegen 21.00 Uhr wieder zurück zu unserem Cabin, wo ich in meinen Schlafsack stieg und sofort einschlief.
Montag, 14. Februar 2005 von Tobias Nach dem Touristenprogramm von gestern, wollten wir es heute ein bisschen ruhiger angehen. Nachdem wir gefrühstückt und den Schlüssel unseres Cabins zurückgegeben hatten, fuhren wir nochmals in die Stadt, wo wir noch kleine Erledigungen tätigten. Anschliessend machten wir uns auf den Weg in Richtung Coromandel Peninsula. Der Himmel war nur leicht bewölkt, aber am Horizont waren schwarze Wolken zu sehen. Nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichten wir die Küste und wir suchten uns ein hübsches Plätzchen für eine kurze Snack-Pause. Die frische Meerluft tat richtig gut nachdem wir zwei Tage in Rotorua verbrachten, wo alles nach faulen Eiern stank.
Die Weiterfahrt entlang der Ostküste der Halbinsel war ziemlich kurvig, und wir kamen nur langsam voran. Nachdem wir Whitianga passiert hatten, machten wir einen kurzen Abstecher zum «Hot Water Beach». Dort kann man sich bei Ebbe ein kleines Privat-Thermalbad ausschaufeln. Das Wasser, welches dort aus zwei Quellen fliesst, ist um die 60 Grad warm. Wir waren leider ein bisschen zu spät, da bei unserer Ankunft bereits die Flut hereinkam. Dass es in Strömen zu regnen anfing, hätte eigentlich nicht gestört. Wir erkundigten uns kurz über die Zeiten der Gezeiten, damit wir uns den Thermal-Badespass morgen gönnen können. Als wir weiterfuhren, hatte es bereits wieder aufgehört zu regnen.
Relativ früh am Nachmittag kamen wir beim etwas ausserhalb von Coromandel gelegenen «Sheely Beach Top 10 Holiday Park» an, wo wir für zwei Nächte ein Standard Cabin ($ 45 resp. $ 40.50) reserviert hatten. Irgendwie übermannte uns nach dem Einpuffen die Müdigkeit und wir ruhten uns den restlichen Nachmittag aus. Für einen kleinen Lebensmitteleinkauf fuhren wir nochmals zurück nach Coromandel und kochten uns anschliessend ein feines Znacht mit Kumeras (Süsskartoffeln).
Eigentlich wollten wir uns am Abend noch den Sonnenuntergang am Strand neben unserem Caravanpark ansehen. Da Tanja vorher noch ein Nickerchen machen wollte, bekam ich den Auftrag sie zu wecken, wenn es Zeit war. Ich war jedoch so in mein Buch vertieft, dass ich nicht merkte, wie es langsam dunkler wurde. Als ich dann Tanja weckte, um an den Strand zu gehen, war es bereits zu spät, denn die Sonne hatte sich bereits verabschiedet. Mit ein bisschen Glück haben wir jedoch morgen nochmals die Möglichkeit diesem Spektakel beizuwohnen, falls das Wetter mitspielt.
Dienstag, 15. Februar 2005 von Tanja Da wir heute geplant hatten, den ganzen Tag auf der Coromandel Halbinsel zu verbringen, und die Unterkunft bereits für eine zweite Nacht gebucht war, konnten wir auch diesen Morgen ganz in Ruhe angehen und das Frühstück geniessen (obwohl ich die übliche Schale mit Cornflakes langsam aber sicher nicht mehr sehen kann). Tobi erfreut sich nach den Cornflakes noch immer an seinen Toasts mit einer dicken Schicht «Peanutbutter», von welcher wir während unserer ganzen Reise schon unzählige Familienpackungen eingekauft hatten.
Erst gegen 10.00 Uhr fuhren wir bei traumhaftem Wetter los, nachdem wir uns vorher noch einen Plan zurecht gelegt hatten, wo es denn heute so hingehen sollte. «Coromandel Town» liegt auf der Westseite der Halbinsel und unser Ziel war das fast gegenüberliegende «Whitianga» auf der Ostseite und ein paar der dort in der Nähe zu findenden Attraktionen.
Im Gegensatz zu unserer Hinfahrt entschieden wir uns diesmal «Inland» auf der «309 Road» zu fahren, welche im Gegensatz zum «Pacific Coast Highway» zwar ungeteert und ziemlich schmal, dafür aber kürzer ist (obwohl ebenfalls sehr kurvenreich). Nach nur 11 Kilometern legten wir unseren ersten kleinen Stopp ein, um die «Waiau Falls» zu besuchen, die durch einen kurzen Walk direkt von der Strasse aus zu erreichen waren. Die hübschen kleinen Wasserfälle hätten direkt zum Baden eingeladen, wäre das Wasser dann doch nicht ganz so kühl gewesen. Bei den Wasserfällen unterhielten wir uns dann noch mit einem jungen Amerikaner, der im Rahmen eines Vorschungsprojektes für drei Wochen in Neuseeland war und Arbeit mit Vergnügen verband. Seine Arbeit war es, Schnecken aus ganz Neuseeland zu sammeln und diese und deren Parasiten genauer zu untersuchen. (Kein Job für mich, aber er war ganz begeistert – sowohl von den Schnecken als auch von Neuseeland.)
Nachdem wir eine Weile dort gesessen hatten, machten wir uns weiter zu unserem nächsten Zwischenstopp, zu den «309 Kauris». Dort führte uns ein kurzer und schöner «Bushwalk» zu den schönsten und grössten «Kauri»-Bäumen der Halbinsel. Der Spaziergang war gemütlich und die mächtigen Bäume wirklich beeindruckend. Auf dem Weg dorthin konnte ich dann auch noch eine Menge Fotos meiner Lieblingsplanzen, den wunderschönen Farnen, machen. Nach wie vor bin ich fasziniert davon wie sich die jungen Blätter aus einer in sich zusammengerollten Form entfalten. Das Zeichen eines solch zusammengerollten jungen Farns wird auch von den Maoris oft in ihren Kunstwerken und Schmuckgegenständen verwendet, und steht als Symbol für einen neuen Anfang, Wachstum und Harmonie.
Unser nächstes Ziel war dann das Stätdchen «Whitianga», wo wir unsere Lunchpause einlegten, in einem Internet-Café kurz E-Mails abriefen und uns eine Schaufel für den «Hot Water Beach» besorgten.
Weiter ging es dann zum wunderschönen «Cooks Beach» und später dann zum berühmten «Cathedral Cove». «Cathedral Cove» ist die Bezeichnung für einen traumhaften Sandstrand, welcher von einem beeindruckenden Felsentor zweigeteilt wird. Die dahinterliegende Seite des Strandes kann bei Flut nicht erreicht werden. Um dorthin zu kommen muss man vom Parkplatz aus einen 45-minütigen Marsch auf sich nehmen, der sich auf jeden Fall lohnt.
Mittlerweile war es schon bald 17.00 Uhr geworden und somit Zeit uns Richtung «Hot Water Beach» aufzumachen. Dies ist ein Strand, an welchem man sich innerhalb eines 4-stündigen Zeitraumes rund um Ebbe am Strand einen kleinen Pool buddeln kann, der sich dann mit Wasser aus den darunterliegenden heissen Quellen füllt. So kann man sich also seinen eigenen kleinen «Hot Spa» bzw. sein eigenes kleines Thermalbad bauen.
Leider waren wir bei weitem nicht die Ersten, und die besten Plätze im oberen Bereich des Strandes waren bereits überfüllt mit Menschengruppen. So mussten wir uns im Sand weiter unten einen Ort aussuchen, an welchem wir die heissen Quellen bereits spüren konnten. Die Quellen liegen nur an bestimmten Orten, doch wir fanden gleich mehrere, die aber noch immer wieder vom Meer überspült wurden. In der Hoffnung die Ebbe würde nach einiger Zeit einen noch breiteren Streifen des Strandes freigeben, sicherten wir uns also ein Plätzchen weiter unten. Leider sah es auch nach einer ganzen Weile nicht so aus, als ob sich das Meer noch weiter zurückziehen würde, sodass wir auf «gut Glück» mit Buddeln begannen. All unsere anstrengenden Bemühungen wurden durch die heranrauschenden Wellen aber immer wieder zu Nichte gemacht. Einem älteren englischen Pärchen ging es nicht besser, und nach einer Weile begnügten wir uns damit, unsere Hinterteile in den bereits freigebuddelten kleinen Pools zu baden, was zumindest angenehm warm war.
Glücklicherweise erspähten wir einige Zeit später noch einen verlassenen Pool, den wir uns dann noch etwas weiter ausbauten, und so konnten wir unseren eigenen «Hot Spa» dann doch noch richtig geniessen. Auch dieses Glück war aber nicht von langer dauer, da die Flut langsam wieder zurückkam. Trotzdem hatte die ganze «Buddelei» doch viel Spass gemacht und der Strand sah so aus wie ein Sandkasten für Erwachsene – ein Anblick den man gesehen haben muss.
Mittlerweile war es halb acht geworden und somit war uns bereits klar, dass wir einen weiteren Sonnenuntergang von unserem direkt an der Westküste gelegenen Caravanpark vergessen konnten, da wir noch für mindestens eine Stunde unterwegs sein würden. Dafür genossen wir dann aber die herrliche Abendstimmung auf der Rückfahrt und krochen nach einem kleinen Znachtessen zufrieden über den gelungenen Tag in unsere Schlafsäcke.
Mittwoch, 16. Februar 2005 von Tobias Das heutige Tagesziel war, so weit wie möglich in Richtung von Paihia zu fahren. Irgendwo zwischen Coromandel und Paihia wollten wir übernachten. Bevor wir aber diese lange Fahrt unter die Räder nahmen, genossen wir zuerst genüsslich unser Frühstück. Um neun Uhr fuhren wir schliesslich los. Unsere Route führte uns entlang der Westküste der Coromandel Peninsula bis nach Thames, wo wir rechts abbogen und nach kurzer Zeit auf den «Pacific Coast Highway gelangten». Dieser führte uns der Ostküste entlang in Richtung Auckland. An einem gemütlichen Strand kurz vor Maraetai machten wir gegen Mittag eine Pause, in der wir eine ganze Packung Cornchips verzerrten und das herrliche Wetter genossen.
Die 1,1 Millionen Einwohner zählende Stadt Auckland galt es als nächstes hinter uns zu lassen. Den Skytower erkannten wir schon von weitem. Auf dem Highway 1 fuhren wir mitten durch die grösste Stadt Neuseelands, welcher wir ganz am Ende unseres Aufenthalts auf der Nordinsel einen mehrtägigen Besuch abstatten werden. Nachdem wir Auckland hinter uns gelassen hatten, fuhren wir auf dem «Twin Coast Discovery Highway» weiter Richtung Norden bis nach Helensville. Dort deckten wir uns in einer Woolworths-Filiale mit Lebensmitteln ein.
In der Zwischenzeit konnten wir in etwa abschätzen, wie weit wir heute kommen würden auf unserem Weg nach Paihia. Wir waren uns schnell einig, dass wir bis zum Baylys Beach fahren wollten, der in der Nähe von Dargaville liegt. Dies würde uns auch nochmals die Möglichkeit geben, einen letzten Sonnenuntergang an der Westküste zu geniessen, bevor wir Neuseeland verlassen würden. Bereits vor vier Jahren hatten wir auf dem Caravanpark am Baylys Beach übernachtet und wollten dies heute nochmals wiederholen.
Gegen halb fünf Uhr kamen wir schliesslich an unserem Reiseziel für heute an und bekamen ein Cabin mit Dusche und WC für 55 Dollar. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten, kochte Tanja unter einigem «Grummeln» wegen Pfannen in schlechtem Zustand unser Nachtessen, welches wir noch vor dem Sonnenuntergang geniessen wollten. Anschliessend gingen wir zum Strand und konnten dort einen weiteren wundervollen Sonnenuntergang miterleben. Ein Anwohner erklärte mir dann noch den «Green Flash», welchen man bei wolkenlosem Himmel direkt nachdem die Sonne untergegangen ist, sehen kann. Da wir beide den grünen Blitz nicht sehen konnten, gingen wir davon aus, dass es an den wenigen Wolken lag, die am Horizont zu sehen waren.
Zurück in unserem Cabin las ich noch mein Buch «Before the Frost» von Henning Mankell fertig, das mich bis zur letzten Seite fesselte und ich jedem Wallander-Fan weiterempfehlen kann. Das einzige Problem ist jetzt, dass ich dringend Lesestoff-Nachschub brauche.
Donnerstag, 17. Februar 2005 von Tanja Den gemütlichen Caravanpark in Baylys Beach verliessen wir nach dem Frühstück um uns weiter Richtung Norden aufzumachen. Unser Weg sollte uns heute durchs «Kauri Kingdom» führen, dem Königreich der mächtigen Kauribäume. Einen Ort zum Übernachten hatten wir uns noch nicht ausgesucht, aber wir wollten zumindest die «Bay of Islands» erreichen, da wir am folgenden Tag einen Ausflug zum ganz im Norden gelegenen «Cape Reinga» machen wollten und die Distanzen hier oben nicht zu unterschätzen sind.
Auf der Strecke nach Norden wurden wir wie bis anhin schon überaus häufig in 30er-Zonen aufgehalten, weil Strassenarbeiter neue Belege verlegten und die Strassen «renoviert» wurden. Schon während unseres ganzen Trips waren wir durch unzählige, solcher im Moment ungeteerten und holprigen Strassen immer wieder gebremst worden. Es scheint hier gerade der «Strassenbau-Boom» ausgebrochen zu sein. Na ja, das war ja nicht weiter schlimm. Wir waren nur froh, dass wir nicht unser eigenes Auto durch diese immer wieder «Steinchen aufspickenden» Strassen fahren mussten, denn den ein oder anderen Kratzer hatte unser «Kiwi-Flitzer» hier bestimmt abgekommen.
Während unserer Fahrt legten wir dann mehrere Stopps ein, um die grössten und imposantesten Kauri-Bäume Neuseelands bestaunen zu können. Einen ersten «Bushwalk» machten wir im «Trounson Kauri Park», der etwas mehr als eine halbe Stunde dauerte und sehr gemütlich war. Es gab interessante Infotafeln zu lesen über Fauna und Flora und einige der Kauri-Trees hatten sogar in Form eines Tonbandgerätes eine Geschichte über sich selbst und den Wald zu erzählen. Wir genossen den Spaziergang sehr.
Den nächsten Halt machten wir dann im Gebiet des «Waipoua Forests», wo man neben dem zweitgrössten Kauri-Baum Neuseelands (Te Matua Ngahere – Vater des Waldes) auch andere beeindruckende Exemplare dieser Baumriesen durch verschiedene Spaziergänge erreichen konnte. Dann durfte natürlich der grösste aller Kauri-Bäume auch nicht fehlen. «Tane Mohuta – Gott des Waldes» liegt ebenfalls im «Waipoua Forest» und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Da wir mittlerweile etwas knapp an Benzin waren, legten wir im nächsten Städtchen mit Tankstelle, in unserem Fall «Kaikohe» eine weitere kurze Pause ein, um aufzutanken und etwas kleines zu essen. Leider fanden wir nichts, das uns angesprochen hätte und so entschlossen wir uns den Rest des Weges bis in die «Bay of Islands» anzutreten. Im Touristenort Paihia, von welchem aus die meisten Touren starten, kamen wir gegen 16.00 Uhr an. Dort begaben wir uns an den Hafen, wo das Visitorcentre zu finden ist. Ebenfalls sind dort die meisten Tour-Operator stationiert. Nachdem wir uns verschiedene Möglichkeiten für einen Trip oder Ausflug für den kommenden Samstag angesehen hatten, entschlossen wir uns dafür, einen Versuch zu starten, um mit den Delfinen schwimmen zu gehen. Der vierstündige Ausflug sollte fast 100 Dollar pro Person kosten, doch wir hatten uns schon lange auf den Trip in der «Bay of Islands» gefreut.
Nachdem dies also organisiert war, entschlossen wir uns etwas weiter im Norden eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen, um die Strecke des morgigen Tagestrips zum «Cape Reinga» noch etwas zu verkürzen. In «Kerikeri» buchten wir dann auch gleich noch eine Standard-Cabin für die morgige Nacht, damit wir uns darum nicht mehr kümmern mussten.
Nach einigen vergeblichen Telefonaten fanden wir dann auch einen Caravanpark ganz zu Beginn des «Ninety Mile Beach» an der Westküste, der noch etwas für die heutige Nacht frei hatte. Das «Ahipara Motor Camp» lag noch etwa eineinhalb Stunden nördlich von uns und wir machten uns auf, damit wir nicht allzu spät dort ankommen würden. Wir fanden den Park, der etwa 14 km westlich von Kaitaia liegt, auf Anhieb und konnten dort gegen 18.30 Uhr unser Zimmer mit Bad in einer Art «Backpacker-Lodge» für 55 Dollar beziehen. Die Lodge war ein separates Gebäude auf dem Caravanpark mit mehreren Zimmern und einer Küche mit Aufenthaltsraum in der Mitte. Da wir die einzigen Gäste der Lodge waren, hatten wir das alles für uns selbst und konnten in der Küche in aller Ruhe kochen und essen.
Da wir nun wider Erwarten doch noch einmal an der Westküste übernachteten, konnten wir uns den Sonnenuntergang hier natürlich nicht entgehen lassen und spazierten nach dem Znacht noch zum Strand. Da die Sonne nicht direkt am Horizont sondern hinter ein paar Hügeln sank, war der Sonnenuntergang (zumindest laut Tobi) nicht ganz so spektakulär, aber wir genossen die Abendstimmung trotzdem sehr, bevor wir uns auf den Rückweg zu «unserer» Lodge machten und den Rest des Abends genossen.
Freitag, 18. Februar 2005 von Tobias Als sich heute Morgen der Wecker um sechs Uhr meldete, reagierte ich schnell und stellte ihn sofort wieder aus. Tanja hatte ihn zum Glück nicht gehört. So konnte ich weitere eineinhalb Stunden göttlichen Schlaf geniessen. Schliesslich sind wir gestern Abend noch ein ganz schönes Stück Fahrstrecke weiter in Richtung Cape Reinga gefahren als dies ursprünglich geplant war und diese Anstrengung musste ja irgendwie entlöhnt werden.
Um halb zehn Uhr, nachdem wir unser Frühstück einmal mehr genossen hatten, fuhren wir los in Richtung Cape Reinga. Obwohl der Wetterbericht gutes Wetter voraussagte, war der Himmel bedeckt und es war nur wenig blauer Himmel zu sehen. Nach einer gemütlichen Fahrt parkierten wir unser Auto um halb zwölf auf dem Parkplatz, von welchem ein Fussweg zum Cape Reinga führte. Cape Reinga ist entgegen der geläufigen Meinung weder der nördlichste noch der westlichste Punkt Neuseelands, aber es vermittelt einem mit dem Leuchtturm und dem Blick aufs endlose Meer das Gefühl am Ende der Welt zu stehen. Direkt unterhalb des Leuchtturms ist die Columbia Bank, wo die Wasser des Tasmanischen Meeres und des Pazifischen Ozeans aufeinander treffen. Durch die starken Winde können hier Wellen von bis zu zehn Metern Höhe aufeinander prallen.
Es war ein herrlicher Anblick, den wir hier noch vor dem grossen Touristenansturm geniessen konnten. Bald aber füllte sich der Platz um den Leuchtturm mit vielen nervösen Menschen mit Fotokameras, denn die Busse der grossen Reiseveranstalter waren vorgefahren. Dies war dann für uns der Grund, um uns auf den Rückweg zum Parkplatz zu machen.
Den nächsten Stopp machten wir nur wenige Kilometer entfernt vom Cape Reinga bei der Sandy Bay, wo wir den Tomaten-Gurken-Feta-Salat, den Tanja gestern noch vorbereitet hatte, essen wollten. Wir waren aber nicht die einzigen dort, denn viele Reiseveranstalter führen ihre Gäste fürs Mittagessen ebenfalls hierher. Wir liessen uns aber dadurch nicht stören und ergatterten uns einen der letzten Tische, die am Strand stehen. Anschliessend machten wir noch einen kurzen Verdauungsspaziergang, bevor wir weiter nach Te Paki fuhren, wo man die «Giant Sand Dunes» finden kann. Unsere Befürchtungen, dort nochmals einen Touristenansturm zu erleben, bewahrheiteten sich zum Glück nicht. Wir parkierten unser Auto und kletterten barfuss, jedoch mit Sandalen im Rucksack, die erste Böschung der Sanddünen hinauf. Vor vier Jahren war der Himmel wie heute leicht bedeckt, als wir hier ankamen, und wir waren ohne Schuhe auf den Dünen unterwegs. Als sich die Wolken damals plötzlich verzogen und die Sonne hervorkam, wurde der Sand dadurch so heiss, dass wir uns die Fusssohlen leicht verbrannten. Diese Erfahrung wollten wir dieses Mal nicht noch einmal machen. Wir verbrachten eine ganze Weile damit die Dünen mühsam zu besteigen um anschliessend in viel zu kurzer Zeit den steilen Hängen entlang hinunterzuspringen. Es war sehr anstrengend, machte aber ungemein Spass. Übrigens verzogen sich die Wolken tatsächlich auf dem Rückweg zu unserem Auto.
Auf unserer Rückfahrt nach Kerikeri, wo wir gestern noch ein Standard Cabin ($ 46 resp. $ 41.40) reserviert hatten, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum «Ninety Mile Beach». Als ich dort ein bisschen ins knöcheltiefe Meer hinauslief, um ein paar Bilder mit der Fotokamera zu machen, hatte ich nicht mit einer Welle gerechnet, die mich bis knapp zu den Unterhosen nass machten. Zum Glück war das Wasser ziemlich warm.
Als wir um halb sechs Uhr beim «Kerikeri Top 10 Holiday Park» ankamen, informierte uns die sehr gesprächige Dame von gestern Abend noch darüber, dass um halb sieben Uhr ein Barbeque für alle Gäste stattfinden würde und dass wir unbedingt auch kommen müssten. Irgendwie war ich aber nicht in der Stimmung dazu, und wir kochten uns wie geplant Reis und Gemüse zum Znacht, nachdem wir uns geduscht und uns vom Sand befreit hatten, der sich überall verfangen hatte.
Samstag, 19. Februar 2005 von Tanja Da wir heute (zumindest hofften wir das) eine Verabredung mit den Delfinen in der «Bay of Islands» hatten, konnten wir dieses Mal den Wecker-Alarm um 6.00 Uhr nicht einfach überhören. Bei tiefster Dunkelheit quälten wir uns aus unseren Schlafsäcken und durften feststellen, dass uns ein klarer Himmel und somit ein hoffentlich wunderschöner Tag erwarten würde.
Wenn wir um diese Zeit aufstehen, staune ich immer wieder, wie viele andere Leute ebenfalls schon wach und am herumwandern sind. Eigentlich erstaunlich, da ja alle hier auf den Caravanparks in den Ferien sind. Wie auch immer. Wir mussten auf jeden Fall zügig vorwärts machen, damit wir um 7.00 Uhr startklar waren, um ins etwa 25 km entfernte Paihia zu fahren, wo wir um 7.50 Uhr für unsere Delfin-Tour am Hafen einchecken mussten.
Während wir losfuhren wurde es auch langsam Tag und tatsächlich war am Himmel keine Wolke zu entdecken. Trotzdem war es noch überraschend kühl und obwohl wir uns auf die vor uns liegende Tour freuten, graute es uns davor allenfalls ins kalte Meer springen zu müssen.
Auf unserem Boot, welches dann nach der Losfahrt von Paihia um 8.00 Uhr noch ein paar Leute aus Russell abholen musste, befanden sich schlussendlich etwa 40 Personen und die Tour war somit ausgebucht. Nach einer ersten Information der Crew stellte sich heraus, dass weniger als die Hälfte der Teilnehmer vorhatten, mit den Delfinen schwimmen zu gehen, falls sich heute die Gelegenheit dazu bieten sollte. Darunter waren natürlich auch Tobi und ich, obwohl ich unter meinen zwei Pullovern noch immer fröstelte und die frische Brise auf dem Meer trug auch noch das ihre dazu bei.
Obschon es in der «Bay of Islands» oftmals von Delfinen wimmelt, dauerte es mehr als eine Stunde, bis wir die erste Gruppe von drei Tieren sichten konnten. Zum Teil kamen sie ganz nah ans Boot heran und wir vergnügten uns eine Weile damit, sie vom Trockenen aus zu beobachten. Abwechselnd konnten sich auch sechs Personen auf den vorderen Teil des Bootes legen um den Delfinen ganz Nahe zu sein, die immer vor dem Bug der Schiffe herzuschwimmen scheinen.
Nach etwa zehn Minuten bekamen wir dann die Gelegenheit Schnorchel, Tauchermasken und Flossen zu fassen und durften zu den Delfinen ins Wasser. Insgesamt konnten wir drei solche Stopps miterleben, wo wir zu einer Gruppe Delfine ins Wasser gelassen wurden, doch der erste war mit Abstand der Beste, da sich die Delfine während einer kurzen Zeit ganz in der Nähe des Bootes aufhielten und durch uns hindurchschwammen, als wir ins Wasser konnten. Zwei der wunderschönen und spannenden Tiere waren uns ganz Nahe und wir schwammen für einen Moment wirklich Auge an Auge bevor die Tiere das Interesse an uns verloren, abtauchten und davonschwammen. Obwohl nur kurz, war es ein wunderbarer und unvergesslicher Moment, welchen ich wohl nie vergessen werde. Wir hatten während unserer Reisen mittlerweile schon oft Delfine gesehen, doch diese Begegnung im Wasser mit ihnen war schon etwas ganz einzigartiges und wir waren froh, dass wir den Sprung ins kalte Nass gewagt hatten.
Erschöpft von der «Herumschwimmerei» im offenen Meer, und etwas fröstelnd legten wir nach der Begegnung mit den Delfinen einen kurzen Inselstopp ein, wo wir heiss Duschen und etwas warmes Trinken konnten, bevor wir gegen 12.00 Uhr wieder nach Paihia zurückgebracht wurden. Auf dem Rückweg konnten wir auf dem Bug des Bootes sitzen und uns von der mittlerweile auf uns hinunterbrennenden Sonne noch einmal etwas aufwärmen und nun endlich auch die wunderschöne «Bay of Islands» so richtig geniessen, da wir uns vorher nur auf die Delfine konzentriert hatten.
In Paihia angekommen spazierten wir noch etwas durch das Städtchen und holten uns einmal mehr Reis und Nudeln von einem chinesischen Take-Away bevor wir uns wieder zu unserem Auto aufmachten.
Wir verliessen Paihia etwa um 13.00 Uhr und machten uns auf Richtung Süden um irgendwo nördlich von Auckland zu übernachten, da wir am nächsten Tag um 12.00 Uhr unseren «Kiwi-Flitzer» dort abgeben sollten. Nach einem vergeblichen Versuch eine Cabin auf einem Top-Ten-Caravanpark am Orewa-Beach zu reservieren fuhren wir einfach los und entschlossen uns spontan unser Glück zu versuchen. Tobi hatte auf einer Karte noch einen kleinen Ort an der Küste entdeckt, wo es etwa eineinhalb Stunden von Auckland entfernt einen Caravanpark gab. Wir entschlossen uns den etwa 30-Kilometer-Abstecher von der Hauptstrasse aus zum «Pakiri Beach Holiday Park» zu machen und einfach mal zu fragen, ob noch etwas frei wäre. Daran, dass es Samstag war, und die Neuseeländer übers Wochenende immer an den Strand zu fahren scheinen, hatten wir nicht gedacht. Trotzdem hatten wir Glück und es stand noch eine Standard-Cabin für 40 Dollar zur Verfügung, die uns von dem älteren Herrn im Caravanpark nach zweimaligem Nachsehen angeboten wurde. Nichts besonderes, aber gut genug für die Nacht, und die Lage des Parks direkt am Beach war wirklich wunderschön. Nachdem wir uns auch noch zwei Kochtöpfe ausleihen konnten, waren wir soweit zufrieden und breiteten uns in unserem Cabin aus, um die Koffer für die morgige Abgabe des Autos zu packen.
Nachdem wir einen Überblick darüber hatten, dass wir alles irgendwie in unseren Reisetaschen unterbringen konnten, kochten wir uns wohl zum letzten Mal für diese Reise Pasta mit Tomatensauce und genossen sie auf der Terrasse unserer Unterkunft. Zum Abschluss unseres letzten Reisetages in Neuseeland machten wir noch einen gemütlichen Abendspaziergang am riesigen und wunderschönen Strand und nahmen so irgendwie Abschied von unserem «Road-Trip» in Neuseeland. Natürlich freuen wir uns auf die zwei oder drei Tage in Auckland und die Zeit in Thailand, aber das Herumreisen in Australien und Neuseeland war schon ewas ganz Besonderes gewesen und fand hier nun langsam sein Ende, was nicht ganz schmerzlos an mir vorübergeht.
Sonntag, 20. Februar 2005 von Tobias Die Nacht im wohl schlechtesten Bett, das wir auf unserer Reise antrafen, hatten wir ohne Folgeschäden für unsere Rücken überstanden und für einmal war ich froh, als uns unser Wecker das Zeichen zum Aufstehen gab. Das Programm stand zumindest für den heutigen Vormittag fest. Auto abgeben war angesagt. Bevor wir jedoch losfuhren, genossen wir ein letztes Mal unser Reise-Frühstück. Leider musste ich auf die Erdnussbutter auf knusprigem Toast verzichten, da die dafür vorgesehenen letzten zwei Brotscheiben über Nacht mit Schimmel befallen wurden. Nach dem Frühstück begann die grosse Entsorgungsaktion. Bis auf die Kühlbox, die Hotwater-Beach-Schaufel und das restliche Plastikbesteck landete alles im Mülleimer.
Auf dem Weg nach Auckland machten wir in Owera einen kurzen Halt, um unser Auto vollzutanken und zu waschen. Die Abgabestelle von Britz in der Nähe des Flughafens, fanden wir später ohne Probleme und die Abgabe unseres Kiwi-Cruisers klappte problemlos. Unser einziges Problem war jetzt nur noch die Kühlbox mit Neuseeland-Zubehör, welche wir irgendwie loswerden mussten. Beim Check-In-Schalter entdeckte ich ein junges Paar, das ich ansprach. Es stellte sich heraus, dass sie aus Dänemark kommen und dass sie unsere Kühlbox auf ihrer Reise gut gebrauchen könnten. Wir waren richtig froh, dass wir unser NZ-Survival-Kit nicht wegwerfen mussten.
Mit einem Taxi fuhren wir anschliessend zu unserem Hotel, dem «Mercure Windsor Hotel», das mitten im Stadtzentrum liegt. Während der Fahrt hatten wir eine sehr angenehme Unterhaltung mit unserem afghanischen Taxifahrer. Als wir beim Hotel ankamen, war unser Zimmer noch nicht bezugsbereit. Wir liessen unser Gepäck bei der Rezeption zurück und machten uns auf die Suche nach einem Food Court. Schnell wurden wir fündig und gönnten uns einmal mehr gebratenen Reis und gebratene Nudeln beim Chinesen. Als wir zurück zum Hotel kamen, war auch unser Zimmer bereit. Wir luden unsere Sachen ab und ruhten uns eine Weile aus, bevor wir den restlichen Nachmittag mit Shopping verbrachten.
Fürs Nachtessen hatten wir uns ein indisches Restaurant mit dem Namen «Cheema» ausgesucht. Obwohl die Räumlichkeiten nicht sehr einladend dreinschauten, schmeckte uns unser Essen sehr und die Bedienung war sehr freundlich. Anschliessend gingen wir ins Kino und schauten uns «Million Dollar Baby» an. Ein berührender Film mit einem schockierenden letzten Drittel. Als wir aus dem Kino kamen, war es bereits elf Uhr. Da wir beide sehr müde waren, gingen wir zurück ins Hotel, wo, im Gegensatz zu letzter Nacht, ein richtig gutes Bett auf uns wartete.
Montag, 21. Februar 2005 von Tanja Unseren ersten ganzen Tag in Auckland begannen wir mit einem Frühstück bei einer McDonalds-Filiale, welche wir am Abend zuvor an der Queens Street in der Nähe des Kinos entdeckt hatten. Die Frühstücksauswahl war zwar nicht ganz genau die Selbe wie bei den McDonalds in Australien, aber Tobi war überaus glücklich wieder seine Pfannkuchen essen zu können.
Nachdem wir unser Fast-Food-Zmorgä genossen hatten (na ja, so schlimm ist es ja auch wieder nicht, schliesslich gibt’s ja auch Cornflakes und Joghurt), verbrachten wir die nächsten paar Stunden mit Shoppen und entdeckten in einem Mambo-Laden diverse Sachen die uns gefielen. Schlussendlich kauften wir zwar nicht allzu viel ein, aber wir hatten ausnahmsweise beide unseren Spass, obwohl Tobi sonst nicht so fürs Einkaufen zu begeistern ist. An der Marke Mambo aber hat er einen Narren gefressen und so besuchten wir den Laden sogar gleich mehrere Male.
Als wir dann für den Moment genug vom «Geldausgeben» hatten, beschlossen wir mit der Fähre nach Davenport zu fahren, einem Vorort von Auckland, wo es uns bei unserem letzten Auckland-Besuch sehr gefallen hatte. Davenport liegt fast gegenüber dem Hafen von Auckland und ist mit seinen kleinen Läden, Restaurants und Cafés wirklich sehr gemütlich.
In einem kleinen Café wollten wir gegen Mittag zuerst eigentlich nur etwas Trinken, da wir auf dem Nebentisch aber fantastisch aussehende Bagels mit Lachs und solche mit Avocados und Käse erspähten, beschlossen wir uns auch je einen zu gönnen. Es schmeckte wirklich ausgezeichnet, obwohl unsere Bäuche eigentlich noch voll waren vom Frühstück.
Gegen 14.40 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zur Fähre, die wir nach einem Sprint gerade noch in letzter Minute erwischten, obwohl sie schon klar zur Losfahrt war. Ein Mitarbeiter des Fährbetriebes hatte uns anrauschen sehen und das Tor noch lange genug offen gelassen, damit wir gerade noch an Board springen konnten.
Am Nachmittag drehten wir noch einmal eine Runde durch die verschiedenen Läden entlang der «Queens Street», bevor wir uns auf den Weg zum Kino machten, um uns einen Film für den Spätnachmittag oder Abend auszusuchen. Wir entschieden uns für «House of the Flying Daggers», welcher uns dann sehr gut gefiel. Die Bilder waren fantastisch und die Geschichte hat uns mitgerissen und auch berührt. Tobi war vor allem auch von den «Martial Arts»-Effekten begeistert. Einmal ein Film, der anders war und sich wirklich gelohnt hat.
Mittlerweile war es Nacht geworden in Auckland und wir spazierten noch etwas durch die Strassen und holten uns einen kleinen Mitternachtssnack bei McDolands bevor wir zum Hotel zurückkehrten. (Städte scheinen keinen Einfluss auf unsere Essgewohnheiten zu haben ...)
Es war ein wirklich gemütlicher und schöner Tag für uns gewesen, den wir sehr genossen hatten. Es war toll wieder in Auckland zu sein und wir freuten uns auf die Zeit, die noch vor uns lag.
Dienstag, 22. Februar 2005 von Tobias Heute war also der Tag der Wahrheit. Ein weiteres Jahr war an mir vorbeigezogen und ich zähle ab sofort 34 Lenze, was man, wenn man ehrlich ist, als noch sehr jugendliches Alter bezeichnen kann. Nachdem ich aufgestanden war, wartete als erstes eine meiner Lieblingsbeschäftigungen auf mich – ich durfte Geschenke auspacken. Nach der Bescherung gingen wir als erstes zu McDonalds und genossen unser Frühstück. Anschliessend aktualisierten wir in einem Internet Café unsere Internetseite. Dies dauerte eine ganze Weile, da wir zudem eine ganze Menge E-Mails durchlesen mussten, die in unserem elektronischen Postfach auf uns warteten.
Nach getaner Arbeit gingen wir den restlichen Tag ganz gemütlich an. Shopping, Essen und ausruhen im Alberts Park war angesagt. Gegen fünf Uhr gingen wir nochmals ins Kino. Wir schauten uns den Film «The Aviator» an, der trotz seiner Länge ziemlich unterhaltend war. Als Nicht-Amerikaner und Nicht-Aviatik-Spezialist waren wir am Schluss aber ein wenig enttäuscht, da der Film für uns ein bisschen zu plötzlich aufhörte.
Das Nachtessen genossen wir schliesslich wieder einmal in einem italienischen Restaurant im Hafen von Auckland. Es gab Pizza und einen wunderbaren Rotwein dazu. Es war ein gelungener Abschluss unseres Aufenthalts in Neuseeland. Bereits morgen fliegen wir weiter nach Bangkok. |
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