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Mittwoch, 23. Februar 2005 von Tanja Der heutige Tag sollte uns von Auckland über Sydney nach Bangkok bringen. Damit hiess es für uns auch Abschied nehmen von Neuseeland und vom für uns wichtigsten Teil unserer Reise. Schon am Abend vorher war uns bewusst geworden, dass die Heimat nun wieder näher rückt, vorauf wir uns aber natürlich auch freuten. Trotzdem fiel es uns schwer, Auckland und damit Neuseeland zu verlassen.
Wir standen gegen 7.00 Uhr auf, da wir sowieso nicht mehr schlafen konnten. In aller Ruhe packten wir unsere Sachen und schafften es sogar, alles in unsere zwei Reisetaschen zu stopfen. Nachdem wir geduscht hatten und alles bereit war, liessen wir uns gegen 10.00 Uhr von einem Taxi zum Flughafen bringen. Das Wetter war ausnahmsweise einmal nicht so schön und es regnete sogar – wir nahmen das als Zeichen, dass auch Neuseeland über unseren Abschied etwas traurig war ...
Unser pakistanischer Taxifahrer war sehr freundlich und gesprächig, und so ging die Fahrt zum Flughafen sehr schnell von statten. So konnten wir in aller Ruhe einchecken, und uns auf die Suche nach einem feinen Frühstück machen. Tobi hatte sich schon vorgenommen nochmals etwas im McDonalds zu holen, wurde aber schwer enttäuscht, da das Menü bereits zum Mittagessen gewechselt hatte. Für einmal musste er nun auf seine Pancakes verzichten. Wir fanden dann aber doch noch etwas das uns schmeckte und konnten unseren Hunger stillen.
Wir hatten noch eine Menge Zeit, bis wir ins Flugzeug einsteigen konnten und so schlenderten wir noch eine ganze Weile durch die Shops am Flughafen. Den grössten Teil der Zeit verbrachten wir in Buchgeschäften, da ich noch immer auf der Suche war nach einem guten Buch für unseren Inselaufenthalt in Thailand. Es viel mir schwer mich zu entscheiden und es gab einfach nichts, das mich so richtig angesprochen hätte. Die Zeit ging so ziemlich schnell vorbei und nachdem wir auch noch kurz unsere Mails abgerufen hatten, machten wir uns langsam auf den Weg zu unserem Gate, wo wir gegen 14.00 Uhr dann ins Flugzeug einsteigen konnten. Nach nicht einmal drei Stunden kamen wir in Sydney an, wo wir einen knapp dreistündigen Aufenthalt hatten, bevor es nach Bangkok weitergehen sollte. Unser Flugzeug verliess den Flughafen ziemlich pünktlich gegen 18.00 Uhr Ortszeit. Der Flug nach Bangkok sollte etwa achteinhalb Stunden dauern.
Wir vertrieben uns die Zeit mit Lesen, Essen, Filme ansehen und versuchten auch ein wenig zu Schlafen. Es war zwar nicht der längste Flug, den wir je hinter uns gebracht hatten, wir waren aber trotzdem froh, als wir dann endlich gegen 23.00 Uhr Ortszeit in Bangkok ankamen.
Für den letzten Teil unserer Reise hatten wir uns bereits im Voraus Flughafen-Hotel-Transfers organisiert und nachdem wir unser Gepäck entgegengenommen hatten und die Passkontrolle durchquert hatten, sahen wir schon bald unter den vielen wartenden Menschen eine Thailänderin mit einem Schild, welches unsere Namen zeigte. Nach dem anstrengenden Tag in Flugzeugen und an Flughäfen waren wir froh, uns um nichts mehr kümmern zu müssen. Unsere Begleiterin sprach dann angenehmerweise auch sehr gut deutsch und begleitete uns im Taxi zu unserem Hotel. Alles hatte also problemlos geklappt und wir konnten unser Zimmer im Siam City Hotel etwas ausserhalb des Stadtkerns gleich beziehen.
Müde und gespannt darauf, was uns in Bangkok erwartete, fielen wir bald darauf ins Bett. Zwei Nächte würden wir in der uns völlig unbekannten Millionenstadt verbringen, bevor wir nach Ko Samui weiterreisen würden, um zum Abschluss noch ein paar Tage Badeurlaub zu geniessen.
Donnerstag, 24. Februar 2005 von Tobias Im Gegensatz zu Tanja hatte ich diese Nacht wunderbar geschlafen, trotz der sechs Stunden Zeitverschiebung. Als ich jedoch um sechs Uhr morgens erwachte, konnte ich nicht mehr einschlafen und ich begann in unserem Bangkok-Reiseführer zu stöbern, um uns ein paar Sehenswürdigkeiten herauszusuchen, die wir heute besuchen könnten. Bangkok ist mit seinen 10 Millionen Einwohnern eine riesige Stadt und irgendwie konnte ich mir heute Morgen noch nicht richtig vorstellen, wie wir diese Metropole am besten erkunden sollten. Alles hier scheint einem fremd und man fühlt sich unsicher, weil man nicht immer weiss, wie man in gewissen Situationen reagieren soll.
Bevor wir uns jedoch in die Stadt wagten, genossen wir ein fantastisches Frühstücks-Buffet in unserem Hotel. Es gab alles was das Herz begehrte und es war unmöglich alles durchzuprobieren. Mit einem satten Magen stürzten wir uns anschliessend ins Abenteuer Bangkok. Mit einem Taxi fuhren wir, vorbei an unzähligen Bildnissen des Königs, zum National Museum von Thailand. Während zwei Stunden schlenderten wir bei unangenehm hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit durch die Ausstellungen. Ein kleiner Junge aus einer Schulklasse, die ebenfalls das National Museum besuchte, kam immer wieder zu uns und wollte allerhand über uns wissen. Als wir ihm jeweils geantwortet hatten, rannte er zurück zu seinen Kameraden, um ihnen alles zu erzählen. Das war wirklich süss.
Als nächstes stand ein Spatziergang durch einen Strassenmarkt auf unserem Programm. Es war erstaunlich, was da alles feilgeboten wurde. Neben Esswaren, auf die wir gerne verzichteten, und anderem Krimskrams kann man hier auch Gebisse (wahrscheinlich schon einmal gebraucht) kaufen. Mit jedem Atemzug erkannte man wieder einen anderen Duft, der einem in die Nase stieg. Die meisten davon waren nicht unbedingt angenehm. Zudem wurden wir dauernd von Leuten angesprochen, die einem dies und jenes verkaufen wollten, oder einen auf eine Tuk-Tuk-Fahrt mitnehmen wollten. Es war genau so, wie wir es aus dem Fernsehen kannten. Ein Erlebnis, das wir wahrscheinlich nie mehr vergessen werden.
Wir waren froh, als wir den Königspalast erreichten und dem ganzen entfliehen konnten. Hier wohnte bis 1946 der König. Ausschlaggebend für den Umzug der Königsfamilie war damals der mysteriöse Tod von König Anaudas, der in einem Zimmer des Palastes ermordet aufgefunden wurde. Obwohl der Herrschaftssitz seitdem nur noch für zeremonielle Anlässe vom König besucht wird, bleibt er das symbolische Herz der Stadt. Hier scheint alles aus Gold zu sein. Wir hatten das Gefühl, wir seien in einer Märchenwelt.
Nach dem Besuch des Königpalastes versuchten wir ein Taxi zu finden, das uns zum Reisebüro von unserem Veranstalter bringen sollte. Dort wollten wir für unseren Aufenthalt in Bangkok nach den Badeferien auf Ko Samui ein paar geführte Touren reservieren. Die Suche nach einem Taxi, das einem nicht zu Wucherpreisen transportieren wollte, stellte sich als schwieriger heraus als wir dachten. Nach mehreren Versuchen fanden wir dann doch noch einen Fahrer, der strikt nach Taxi-Meter abrechnete. Irgendwie wird man hier das Gefühl nicht los, dass man hier dauernd versucht Touristen übers Ohr zu hauen – aber wir sind auf der Hut.
Nachdem wir unsere Touren gebucht hatten, fuhren wir zurück zu unserem Hotel und lockerten unsere verspannten Muskeln im Swimmingpool. Anschliessend ruhten wir uns noch ein bisschen aus, bevor wir um sieben Uhr in einem der vielen hoteleigenen Restaurants ein wunderbares Znacht genossen.
Freitag, 25. Februar 2005 von Tanja Nach einem weiteren genüsslichen Frühstück in unserem Hotelrestaurant mussten wir einmal mehr unsere Koffer packen, da wir heute auf die Insel Koh Samui weiterreisen würden.
Nachdem wir nur einen Tag in Bangkok verbracht hatten, freuten wir uns auf unsere Hotelanlage direkt am Strand des «Bophut Beach» auf ein bisschen Ruhe und Gemütlichkeit. Wir würden ja noch einmal nach Bangkok zurückkehren und ein paar Tage dort verbringen, um etwas mehr von der Stadt und der näheren Umgebung zu sehen.
Um 9.15 Uhr wurden wir von einer neuen Reisebegleiterin in der Lobby in Empfang genommen, welche uns dann in einem Taxi zum Flughafen begleitete und uns Informationen und Tipps über Koh Samui geben konnte. Da wir früh genug am Flughafen ankamen, machten wir es uns im Warteraum bei unserem Gate gemütlich, wo die Bangkok Airlines gratis Getränke und Snacks zur Verfügung stellte.
Unser Flug ging pünktlich um 11.40 Uhr los und dauerte nur eine Stunde. Trotzdem wurde uns ein kleines Zmittagessen serviert. Da kein vegetarisches Menü reserviert werden konnte, bekamen wir Instant-Nudeln, die uns aber gut schmeckten.
Nach einem ruhigen Flug kamen wir dann auf dem hübschen Open-Air-Flughafen in Koh Samui an, wo wir wiederum von einem thailändischen Guide empfangen wurden. Nachdem wir unser Gepäck entgegengenommen hatten, musste unser Guide leider feststellen, dass unser Taxi bereits mit anderen Gästen abgefahren war. Er war aber sehr geschäftig und organisierte uns nach 10 Minuten einen neuen Fahrer, so dass wir nicht allzu lange am Flughafen herumsitzen mussten.
Etwas müde und ziemlich verschwitzt wegen der hohen Temperaturen und hohen Luftfeuchtigkeit, kamen wir dann gegen 14.00 Uhr in unserem Hotel «Peace Resort» am Bophut Beach an, wo wir eincheckten und unser Zimmer bzw. Bungalow direkt am Strand zugeteilt bekamen. Es stellte sich heraus, dass die Zimmermädchen über unsere Ankunft etwas überrascht waren, da sie mit dem Reinigen des Bungalows noch nicht so weit waren. So machten wir es vor unserem Bungalow für eine halbe Stunde gemütlich, bis wir unser hübsches Daheim für die nächsten sechs Nächte beziehen konnten.
Die Hotelanlage war nicht speziell luxuriös, aber sehr hübsch, gemütlich und auch sehr gepflegt und unser Bungalow in der vordersten Reihe lag fast direkt am von Kokosnusspalmen gesäumten Strand und war genau das, was wir jetzt für die nächsten Tage brauchten.
Schnellstmöglich wechselten wir dann unsere Kleider und machten uns mit Büchern bewaffnet am Strand gemütlich. Wir genossen den Nachmittag mit Schwimmen und Lesen und blieben bis etwa 18.00 Uhr am Strand.
Dann kehrten wir ins Bungalow zurück, um uns fürs Abendessen umzuziehen. Wir wollten ins nahegelegene Fischerdörfchen laufen, um uns dort ein nettes Restaurant für ein gemütliches Znacht auszusuchen. Wir wussten aber nicht genau, wie wir dorthin kommen konnten und beschlossen einfach der Strasse entlang zu gehen, auf welcher wir auch vom Flughafen her gefahren waren.
Wie sich herausstellte, war dies aber eine schlechte Idee, denn die Strasse war schmutzig und sehr befahren und weit und breit war nichts von einem hübschen Fischerdörfchen zu sehen. Ganz im Gegenteil – wir fühlten uns eigentlich eher wie in «Little Bangkok» als auf einer Ferienparadies-Insel.
Nach einiger Zeit machte die Strasse dann aber eine Kurve und führte wieder zurück zum Strand und damit auch direkt ins gesuchte Fischerdörfchen. Tobi hatte schon fast aufgeben wollen, da er nicht mehr in allzu guter Stimmung war, aber als wir dann dort ankamen und ein wirklich hübsches Thai-Restaurant fanden, war alles wieder in bester Ordnung. Wir durften dann später herausfinden, dass wir einfach am Strand entlang hätten laufen können, wie die meisten anderen Touristen auch ... Wie auch immer, schlussendlich hatten wir das kleine, aber doch ziemlich belebte Dörfchen gefunden und speisten wunderbar mit Blick aufs Meer.
Zufrieden spazierten wir nach dem Znacht noch ein bisschen durchs Dörfchen bevor wir am Strand entlang zu unserem Hotel zurückkehrten und es in unserem Bungalow gemütlich machten und dann nach einem spannenden und langen Tag schon bald schlafen gingen.
Samstag, 26. Februar 2005 von Tobias Unsere inneren Uhren scheinen sich langsam an die sechs Stunden Zeitdifferenz zu Neuseeland zu gewöhnen. Heute Morgen bin ich jedenfalls nicht um sechs Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen. Vielmehr hatte ich heute um halb acht einen richtigen Kampf mit meinem Körper, der noch liegen bleiben wollte. Gerne hätte ich diesem Wunsch auch entsprochen, aber leider erwartete uns der lokale Touristenverantwortliche unserer Reiseorganisation um zehn Uhr. Also standen wir auf und testeten nach der Morgendusche als erstes das Frühstücksbuffet. Dieses war zwar vom Angebot her nicht so umfassend wie das in Bangkok, aber der Blick aufs Meer machte dieses Manko wieder wett. Wir brauchten eine ganze Weile, bis wir alles ausprobiert hatten und mussten uns am Schluss noch beeilen, um pünktlich zu unserem Termin zu kommen. Zusammen mit einem anderen Paar aus der Schweiz wurden wir dann über die verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten auf der Insel Samui informiert. Wir buchten dann einen Schnorchelausflug auf die Insel Tao. Den zweiten Ausflug ins Landesinnere der Insel, den wir uns auf dem Prospekt näher angeschaut hatten, buchten wir nicht, da er uns nach den Beschreibungen unseres Agenten ein bisschen zu touristisch vorkam.
Nach dem Treffen suchten wir uns am Strand zwei freie Liegestühle. Wir begnügten uns mit der kleineren Ausführung, da die grossen und bequemen bereits früh am Morgen von anderen Touristen mit einem Badetuch besetzt worden waren. Wir genossen unseren ersten Tag am Strand aber trotzdem mit lesen, schwimmen und Musik von Missy Higgins (fantastisches Album) aus dem iPod. Immer wieder wurden wir von Verkäufern angelächelt und mit einem «Haalo» begrüsst, die ihre Waren verkaufen wollten. Bei einem Früchtehändler versuchte ich dann das erste Mal mein Geschick beim Verhandeln des Preises. Für die Ananas, die ich kaufen wollte, verlangte der immer lächelnde Thailänder 40 Bath. Ich bot ihm mutig 20 Bath an. Seine lächelnde Antwort war dann: «No, no, no». Ich erhöhte auf 30 Bath, worauf er meinte: «No, no, no my friend. 40, my friend.». An diesem Punkt gab ich dann auf und bekam für meine Mühe zwei Bananen geschenkt. Die köstlichste Ananas unseres Lebens genossen wir gleich anschliessend direkt am Strand.
Am früheren Nachmittag gönnten wir uns im Restaurant des Resorts einen Salat und später noch einen Cocktail. Nachdem wir gegen Abend ein letztes Mal im Wasser waren, gingen wir zurück zu unserem Bungalow und machten uns frisch. Anschliessend besuchten wir dasselbe Thai-Restaurant wie gestern Abend und genossen die gediegene Strandatmosphäre bei einem weiteren wunderbaren Gericht. Tanja genoss dazu ein Glas Rotwein und ich eine grosse Flasche sehr würziges Thai-Bier. Zurück in unserem Bungalow waren wir dann so müde, dass wir schon ziemlich bald einschliefen.
Sonntag, 27. Februar 2005 von Tanja Da wir heute einen Schnorcheltrip im Golf von Siam gebucht hatten, hiess es früh aufstehen, damit wir vorher noch in Ruhe unser Frühstück geniessen konnten.
Für ein genüssliches Essen reichte die Zeit dann zwar nicht aus, aber wir hatten noch die Möglichkeit uns etwas zu Essen und zu Trinken zu schnappen, bevor wir um 7.45 Uhr in der Lobby unseres Hotels abgeholt werden sollten. Da wir wussten, dass eine 90-minütige Fahrt auf einem Schnellboot vor uns lag, war es vor allem für mich wichtig, etwas im Magen zu haben, um mich wohl zu fühlen, bevor die Tour losging.
Mit einer viertelstündigen Verspätung kam dann unser Fahrer an, der uns zur Anlagestelle des Bootes und somit zum Beginn unseres Schnorchelausflugs fahren sollte. Die Fahrt dauerte nur ein paar Minuten und zusammen mit anderen Touristen wurden wir von unserem thailändischen Bootsführer freundlich empfangen und in Gruppen für verschiedene Boote eingeteilt. Unser Schnellboot war dann auch ziemlich voll mit Schnorchel- und Tauchbegeisterten, aber glücklicherweise nicht überladen und wir konnten es uns gemütlich machen. Wir sassen im Bug des Bootes unter freiem Himmel, was dann für die Fahrt auch toll war, aber allenfalls Tobis später auftretenden Sonnenstich verursacht haben könnte.
Unser Guide und Bootsführer war ein nicht allzu gross gewachsener, lustiger Thailänder mit langen, gewellten Haaren und einer Vorliebe für Bob Marley. Zusammen mit zwei Tauchinstruktorinnen, welche eigentlich eigens für eine Gruppe junger Japaner auf dem Boot war, und einem weiteren jungen Thailänder, sorgten sie sich aufmerksam um unser Wohlbefinden während der Fahrt und wir wurden mit gekühlten Getränken jederzeit bedient. Eine grosse Information über das umliegende Gebiet und das Korallenriff oder das Verhalten während des Schnorcheln gabs zwar nicht (was uns nach den Erfahrungen in Australien sehr überraschte und auch etwas enttäuschte, da der Umwelt hier nicht allzu viel Beachtung geschenkt wird), aber ansonsten gaben sich die jungen Thai wirklich Mühe und waren freundlich und angenehm.
Unseren ersten Stopp machten wir dann an einer steinigen Bucht von Ko Tao, wo wir im glasklaren Wasser etwa eineinhalb Stunden Zeit hatten um zu schwimmen und zu schnorcheln. Obwohl es sehr viele Fische zu sehen gab, war das Schnorcheln nicht halb so interessant wie wir es vom «Great Barrier» oder «Ningaloo Reef» in Australien kannten. Trotzdem genossen wir das Schwimmen im wunderbar warmen Wasser in einer paradiesischen Umgebung. Einziger Störfaktor waren die immer grösser werdenden Menschenmengen und die Touristen, welche ihre Zigarettenstummel gedankenlos den Fischen zum Frass vorwarfen. Das mag nun etwas hart klingen, aber solches Verhalten kann ich einfach nicht tolerieren, da ich weiss, wie viele Tiere und Pflanzen später darunter leiden und auch daran zu Grunde gehen können.
Weiter ging es dann zu einer anderen Bucht der Insel, wo wir in einem einheimischen, kleinen Restaurant ein typisches Thai-Essen bekamen, das wirklich sehr gut schmeckte, obwohl die Auswahl an vegetarischen Gerichten eher winzig war (wir mussten uns mit Reis und Glasnudeln mit Gemüse begnügen).
Nach der Mittagspause ging es zu unserer zweiten Schnorchelstelle, wo wir zwei ganze Stunden Zeit hatten, bevor wir von unserem Boot wieder abgeholt werden sollten. Die zwei durch eine Sandbank verbundenen Inselteile mit den hübschen Schnorchelbuchten wären wirklich traumhaft gewesen, hätte es nur nicht so viele Touristen gehabt. Das ganze war wirklich überlaufen und in den abgesperrten Buchten tummelten sich schon unzählige Schnorchler und Schnorchlerinnen, so dass unsere Freude an der wunderbaren Umgebung etwas gedämpft wurde. Nachdem wir uns mit der Situation abgefunden hatten, machten wir es uns unter einem (glücklicherweise gerade freigewordenen) Sonnenschirm gemütlich und genossen den Nachmittag mit Lesen und einem kurzen Schnorchelgang im Getümmel der anderen Schwimmer. Womöglich waren unsere Ansprüche an den Ausflug etwas zu hoch gewesen – wir hatten das Paradies erwartet und was wir bekamen war ein Paradies übervölkert von Touristen und ein Riff, das zu grossen Teilen von Schnorchlern mit Flossen beschädigt worden und teilweise auch schon abgestorben war. Trotzdem konnte man sehen, dass es hier wohl wirklich einmal wie im Paradies gewesen war und so konnten wir an unserem Traum von der einsamen Insel mit der wunderschönen Bucht noch etwas festhalten.
Gegen 15.00 Uhr mussten wir dann auch die Rückfahrt antreten und so hiess es noch einmal eineinhalb Stunden mit dem Schnellboot übers Meer zu brettern. Obwohl sich gewisse Wellenschläge nicht vermeiden liessen, gab sich unser Fahrer Mühe so sanft wie möglich zu fahren und so kamen wir heil, aber etwas durchgeschüttelt an unserem Ausgangspunkt wieder an, von wo aus wir mit dem Minibus auch wieder zu unseren Unterkünften zurückgebracht wurden.
Nachdem wir geduscht und uns etwas frisch gemacht hatten, spazierten wir am Strand entlang ins Fischerdörfchen und suchten uns für den heutigen Abend ein indisches Restaurant für unser Znachtessen aus.
Die Menschen waren sehr freundlich, die Atmosphäre angenehm, wenn auch nicht direkt am Strand, und das Essen sehr gut. Einzig ein wenig scharf, was mir dann wohl auch ins Gesicht geschrieben stand, denn das Personal und der Küchenchef grinsten mich dauernd an.
Nach dem Essen spazierten wir wiederum am Strand entlang zurück zu unserem Hotel, wo wir wie an den Abenden zuvor immer wieder von den herumstreunenden, aber soweit gesund aussehenden und gut genährten Hunden hier am Strand begleitet wurden. Die Tiere scheinen zwar niemandem zu gehören, aber sie scheinen weder die Einheimischen noch die Touristen zu stören und gehören hier wohl einfach dazu.
Montag, 28. Februar 2005 von Tobias Es sollte für mich wohl der schlimmste Tag unserer Reise werden. Ich hatte bereits schlecht geschlafen und als ich heute morgen erwachte fühlte ich mich einfach nur elend. Zudem hatte ich in meinem linken Ohr einen stechenden Schmerz. Schon seit ein paar Tagen spürte ich dort einen störenden Überdruck, der nie richtig verschwinden wollte.
Nachdem wir aufgestanden und unser Frühstück mehr oder weniger genossen hatten, trafen wir nochmals den Reiseagenten von Tourasia bei der Rezeption unseres Resorts. Wir wollten für morgen ein Vier-Stunden-Massage-Package reservieren, das er uns bei unserem ersten Treffen empfohlen hatte. Zudem konnten wir ihn auch noch nach einer Apotheke im Dorf fragen, die eventuell Ohrentropfen verkaufte. Die Reservation für die Massage war kein Problem und wir machten uns gleich nachher dem Strand entlang auf den Weg ins Städtchen, um bei der Apotheke vorbeizuschauen. Diese war zu meiner grossen Enttäuschung geschlossen. In einem Supermarkt kauften wir ein paar Kleinigkeiten und gingen danach zurück zu unserem Bungalow.
Den restlichen Tag verbrachte ich leidend auf dem Bett. Zum Glück ging Tanja trotzdem ab und zu ins Wasser und genoss den strahlenden Tag grösstenteils draussen. Gegen Abend konnte ich mich dann doch noch überwinden aufzustehen. Obwohl ich nicht richtig Hunger hatte, beschlossen wir nochmals ins Städtchen zu gehen, um zu schauen, ob die Apotheke jetzt geöffnet war und um anschliessend etwas zu essen. Wir hatten Glück. Eine junge Ärztin, welche tagsüber in einem Health Centre arbeitete, begrüsste uns freundlich. Nachdem sie mein Ohr untersucht hatte, diagnostizierte sie mir eine Mittelohrenentzündung und verschrieb mir die entsprechenden Medikamente. Ich war froh darüber, dass ich jetzt im Besitz von den richtigen Mittel gegen meine Schmerzen war.
Für mich war es heute wichtig nichts Scharfes zu essen. Deshalb entschieden wir uns für ein italienisches Restaurant. Das Essen war zu unserem Erstaunen ziemlich gut. Später gingen wir zurück zu unserem Bungalow und ich war froh, endlich meine Medikament nehmen zu können. Diese wirkten schnell und ich konnte ziemlich bald schmerzfrei einschlafen.
Dienstag, 1. März 2005 von Tanja Glücklicherweise konnte Tobi dank der Medikamente etwas besser einschlafen, aber es wurde doch eine eher unruhige Nacht. Trotzdem standen wir am Morgen so früh wie immer auf, da man die schönen und sonnigen Tage hier einfach nicht im Bett verbringen will. Das Frühstück im Hotel unter freiem Himmel genossen wir wie am Tag zuvor und Tobis Appetit war auch bereits wieder zurückgekehrt, obwohl sein Ohr noch immer sehr schmerzte und entzündet war. Da die Medikamente aber zu helfen schienen waren wir beruhigt und konnten die Zeit hier wieder mehr geniessen, wenn auch für Tobi Schwimmverbot galt.
In den nächsten paar Stunden machten wir es uns am Strand im Schatten der Kokosnusspalmen gemütlich und verbrachten die Zeit mit Lesen und Geniessen. Ich genoss auch zwischendurch mal eine Runde im warmen Meer und zum Zmittag holte ich uns zwei Maiskolben, die man direkt hier am Strand gebraten bekommt.
Gegen 14.00 Uhr kehrten wir dann ins Bungalow zurück, um uns umzuziehen, da wir in einer halben Stunde zu unserem Verwöhnungstermin im «Ban Sabai Spa» abgeholt werden sollten. Der Fahrer kam pünktlich und brachte uns zum nahe gelegenen «Big Buddha Strand», wo wir von der thailändischen Inhaberin des Massage-Tempels freundlich begrüsst wurden. Nachdem wir etwas zu Trinken bekommen hatten, konnten wir uns das Öl für unsere Aromaöl-Massage aussuchen. Nachdem wir uns für die Massage umgezogen hatten (sprich in ein thailändisches Tuch eingewickelt waren), gabs dann zuerst eine himmlische, einstündige Fussmassage mit Schlammpackung und Ölbehandlung. Davon könnte man wirklich süchtig werden und wir genossen es sehr.
Als zweiten Teil gabs dann ein Kräuter-Dampfbad, in welchem wir die in unserem Körper befindlichen Schadstoffe herausschwitzen konnten. Das erste Mal hielten wir etwa eine Viertelstunde aus, bevor wir dann vor der Hitze flüchten mussten. Mit würzigem Ingwertee wurden wir von unseren Masseusen in Empfang genommen. Man kümmerte sich wirklich sehr um uns und wir fühlten uns wohl und aufgehoben. Nach der Stärkung mit dem Ingwertee wagten wir uns ein zweites Mal ins Dampfbad und Schwitzten noch einmal für etwa 10 Minuten bevor wir dann eine angenehme kühle Dusche nehmen konnten.
Getrocknet und frisch eingekleidet wurden wir dann zu einem Pavillion mit Blick auf den Strand geführt, wo eine zweistündige «Body-Massage» auf uns wartete. Von Kopf bis Fuss wurden wir durchgeknetet und spürten all unsere verspannten Stellen. Die waren immer dort, wo die Massage am meisten zu spüren war. Nach den zwei Stunden waren wir herrlich entspannt und dufteten nach den verschiedenen Ölen.
Nachdem wir gegen 19.00 Uhr wieder zum Resort zurückgefahren worden waren, beschlossen wir unser Abendessen im hoteleigenen Restaurant einzunehmen. Obwohl die Massage wirklich gut getan hatte, war Tobi ziemlich geschafft. Offenbar hatte sein zweites Ohr unter der Massage etwas gelitten und schmerzte ihn nun auch noch, sodass wir schon bald wieder zu unserem Bungalow zurückkehrten, wo Tobi nach Einnahme seiner Medikamente auch bald schlafen ging. Ich vertrieb mit die Zeit noch etwas mit Lesen, bevor auch mir die Augen zu vielen.
Mittwoch, 2. März 2005 von Tobias Wie bereits gestern Morgen schnappte ich mir heute um halb sieben Uhr die Kamera, um die Morgenstimmung einzufangen. Leider war ich für den Sonnenaufgang ein bisschen zu spät, aber ich konnte trotzdem ein paar tolle Bilder machen. Das Licht am Morgen und am Abend ist einfach wunderschön. Als wir später am Frühstückstisch sassen und ich mir meine Tasse für heute ein letztes Mal mit Tee füllen liess, gesellte sich das Paar zu uns, welches wir am Anfang unseres Aufenthalts auf Koh Samui, beim Empfangsgespräch mit unserem Reiseagenten, getroffen hatten. Bei einem sehr netten Gespräch tauschten wir unsere Reiseerfahrungen aus, und sie gaben uns viele wertvolle Tipps und Reisevorschläge für Thailand. Da sie schon öfters hier waren, wussten sie einiges zu erzählen.
Später machten wir es uns an einem schattigen Plätzchen am Strand bequem. Ich hatte das Glück, dass ich ein langsamer Leser bin. Dadurch ist mir im Gegensatz zu Tanja der Lesestoff noch nicht ausgegangen. Trotzdem kam auch ich dem Ende meines Buches «The Return of the Dancing Master» immer näher und es würde wohl nicht bis zum Abend hinreichen. Tanja vertrieb sich ihre Zeit mit Musik aus dem iPod und ein paar wenigen Vorbereitungen für ihre Englisch-Lektionen, die schon bald wieder starten. Zudem genoss sie zwischendurch immer wieder das Baden im Meer. Da ich ein wenig Angst vor dem Baden wegen meinem malträtierten Ohr hatte, unterliess ich diesen Spass.
Unsere einzige körperliche Anstrengung bestand heute darin mit unseren Liegestühlen dem Schatten nachzuwandern und zwischendurch die Toilette aufzusuchen – Dolce Vita eben. Gegen Mittag organisierte ich uns bei einer Strandverkäuferin gebratene Maiskolben und eine Ananas. Das Handeln liess ich dieses Mal aber schön bleiben!
Um zirka zwei Uhr hatte ich mein drittes Buch von Henning Mankell in diesen Ferien fertig gelesen, und ich hatte Lust auf mehr. Irgendwie machen einen dieser Autor und seine Figuren süchtig. Es war aber leider kein Nachschub vorhanden und so begann ich das Buch «Man and Boy» von Tony Parsons zu lesen, das Tanja vor mir schon gelesen hatte. Bevor wir am Abend zurück in unseren Bungalow gingen, genossen wir, trotz meinem Ohr, ein letztes Bad im Meer.
Für unser letztes Nachtessen auf Koh Samui wählten wir das Restaurant «Starfish & Coffee», in dem wir bereits zweimal waren und das uns wegen dem romantischen Ambiente und dem guten Essen am besten gefallen hat. Wir wurden auch heute Abend nicht enttäuscht und kehrten gegen neun Uhr mit vollen Bäuchen zu unserem Bungalow zurück. Obwohl wir morgen abreisen werden, hatten wir keine Lust mehr zu packen und verschoben diese Pflichttätigkeit auf morgen früh.
Donnerstag, 3. März 2005 von Tanja Bereits war schon wieder unser Abreisetag von «Koh Samui» angebrochen. Es hat uns hier wirklich gut gefallen und wir haben mit dem «Bophut Beach» und dem «Peace Resort» die für uns beste Wahl von den Ferienorten hier auf der Insel getroffen. Doch es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass wir wieder einmal auf «Koh Samui» Ferien machen werden. Es ist schwer zu erklären, aber irgendwie scheint sich die einstmals eher ruhige und authentische, thailändische Insel (so wurde sie uns zumindest beschrieben) wohl immer mehr zu einem Massentouristen-Ziel zu entwickeln und entspricht mit all den Touristen nicht ganz dem, was wir uns vorgestellt hatten. Wir genossen den Strand, das Meer und die schönen Palmen, aber richtig wohl und dazugehörig haben wir uns nie wirklich gefühlt. Vielleicht lag es auch an den Touristen hier, die so anders waren, als diejenigen welche wir auf unserer langen Reise durch Australien und Neuseeland angetroffen hatten. Wie auch immer, wir hatten trotz allem eine schöne Zeit und der Abschied vom «Dolce Vita» am Strand fiel uns schwer.
Bereits um 6.00 Uhr klingelte der Wecker, da wir noch einmal den Sonnenaufgang am Strand geniessen wollten. Trotz Wolken am Horizont war es eine sehr schöne Stimmung und wir machten noch einige letzte Fotos und Filmaufnahmen von unserem kleinen Daheim hier am Strand.
Das Frühstück genossen wir wiederum draussen neben dem Swimmingpool und wir verabschiedeten uns dabei auch gleich noch vom Schweizer Paar, das wir hier kennengelernt hatten. Sie würden noch eine ganze Woche länger bleiben. Die Koffer hatten wir bereits vor dem Frühstück gepackt, so dass wir uns genügend Zeit lassen konnten, bevor wir um 9.30 Uhr zum Flughafen gefahren wurden.
Dort wurden wir wiederum von einem Guide empfangen, der das Einchecken und alles weitere für uns erledigte. (Schon eine ganz andere Art zu reisen, als wir es uns von Australien und Neuseeland her gewohnt waren.) Wir genossen den Komfort und machten es uns auf den Holzbänken unter Strohdächern gemütlich, nachdem alles andere erledigt war. So ein «Open Air»-Flughafen ist schon etwas Besonderes und man fühlt sich gar nicht richtig wie am Flughafen, da es kein eigentliches Gebäude gibt.
Nachdem ich zum Abschied noch etwa zehnmal von Mücken gestochen worden bin (unglaublich, da ich es in den letzten Tagen wirklich gut gehabt hatte), konnten wir mit einer kleinen Verspätung gegen 11.45 Uhr starten. Der Flug dauerte etwas über eine Stunde und brachte uns sicher nach Bangkok zurück. Dort konnten wir sofort unser Gepäck entgegennehmen und wurden ausnahmsweise von einem nicht allzu herzlichen Guide empfangen, welcher während der Fahrt zum Hotel kaum ein Wort mit uns wechselte, sich dafür aber angeregt mit dem Taxifahrer unterhielt. Das sollte uns aber soweit egal sein, da wir ja bereits vorher schon einmal in Bangkok angekommen waren und allen wichtigen Fragen bereits geklärt waren.
Im gleichen Hotel wie zuvor, im Siam City Hotel, wurde uns ein Zimmer im 13. Stock zugeteilt, welches wir sofort entgegennehmen konnten. Wir luden unser Gepäck ab und machten uns etwas frisch, bevor wir uns mit einem Taxi zum MBK, einem der grössten Shopping Centre hier, fahren liessen. Mit den Taxifahrern ist das hier so eine Sache. Man kann wirklich sehr günstig mit den Taxis fahren, aber ab und zu braucht es eine ziemliche Überredungskunst, damit man für einen fairen Preis zum richtigen Ort kommt. Unser Fahrer wollte uns zum Beispiel unbedingt zu anderen Shoppinggelegenheiten fahren (wo er wohl Provision bekommen hätte), wenn wir nicht darauf bestanden hätten direkt zum angegebenen Ort zu fahren. Auch das Taximeter (der Zählerstand im Innern des Taxis) konnte man nicht sehen, da er es mit einer Tasche abgedeckt hatten. Wir beharrten jedoch darauf, dass er es benutzte und so kamen wir schliesslich doch noch ziemlich rasch am richtigen Ort und zu einem fairen Preis an.
Nun begann also Tobis Albtraum – Shoppen in einem riesigen, riesigen Shopping Centre. Es war wirklich unglaublich und übertraf alles was ich bisher gesehen hatte. Auf diversen Etagen fand man in hunderten von winzigen Ecken und Abteilen Uhren, Schmuck, Telefone, Kleider (meistens die «gefälschten» Labels) und vieles, vieles mehr. Wirklich schön sind diese Centre ja nicht und vollgestopft mit Sachen und Leuten, aber auf jeden Fall war es einen Besuch wert. Allzu viel Spass hat es uns dann aber nicht gemacht und wirklich ewas gefunden haben wir zwischen den vielen «Ramsch-Artikeln» auch nicht. Gegen 16.00 Uhr gaben wir dann auch schon auf und genehmigten uns eine Pizza in einem der Fast-Food-Restaurants auf irgendeinem Stockwerk.
Zu unserer Freude erspähten wir nach dem Essen verschiedene Kino-Plakate, die auf den obersten Stock hinwiesen. Für Kino sind wir ja immer zu haben und so sahen wir uns das Programm an und entdeckten den neuen Film mit «Keanu Reeves», den wir uns gerne ansehen wollten. Glücklicherweise wurde er auch in Englisch mit thailändischen Untertiteln gespielt. Mit Popcorn und Cola bewaffnet kauften wir uns gleich Tickets für die nächste Vorstellung und machten es uns im Kino gemütlich.
Der Hammer, und das wohl unglaublichste, was wir bis jetzt in Thailand erlebt hatten, war dann aber nicht der Film (gefiel uns nicht wirklich besonders gut), sondern die Tatsache, dass nach den normalen Vorfilmen ein ganz besonderer «Werbefilm» gezeigt wurde. Er begann mit thailändischer Musik und irgendwelchen Szenerien aus Thailand und auf einmal begannen alle Leute im Kino aufzustehen. Wir waren komplett verwirrt und fragten uns was los sei und ob wohl etwas passiert sei, bis die Zeile «Please raise for the King – Bitte zu Ehren des Köngis aufstehen» über den Bildschirm geflimmert kam. Das bedeutete nun tatsächlich dass jeder einzelne Kinobesucher sich erhob und die nächste Minute, in welcher die Lobeshymmne auf den König über den Bildschirm flimmerte, stehen blieb und dem König gedachte. Das war wirklich einmalig und unvergesslich ... Obwohl wir auch aufstanden, wirkten wir wahrscheinlich nicht sehr würdevoll, da wir das Lachen kaum zurückhalten konnten.
Nach dem wie schon erwähnt mässigen Film entschieden wir uns wieder ins Hotel zurück zu kehren. Da wir nicht auf Anhieb ein Taxi finden konnten, liessen wir uns von einem Tuk-Tuk-Fahrer überreden uns mitzunehmen. Trotz Tobis Verhandlungen bezahlten wir schlussendlich viel zu viel, aber dafür war es ein Erlebnis in diesem offenen Gefährt um die Strassen zu rasen. Zwei drei Sekunden lang, während der Überquerung von grossen Kreuzungen, mussten wir schon um unser Leben fürchten, aber wir kamen doch noch heil beim Hotel an. Schlussendlich hatte die Fahrt aber auch Spass gemacht und war auf jeden Fall ein «Muss» hier in Bangkok gewesen.
Den Rest des Abends verbrachte ich damit, all die Tagebucheinträge nachzuholen, die ich seit Auckland ausgelassen hatte und Tobi, der wegen seiner zwar langsam bessernden Ohrenentzündung noch immer nicht ganz auf dem Damm war, schlief schon bald neben mir ein.
Freitag, 4. März 2005 von Tobi Bereits um halb sechs Uhr läutete heute Morgen unser Wecker. Es war Zeit aufzustehen, denn bereits um sieben Uhr startete unsere Tour zu den Schwimmenden Märkten. Nachdem wir geduscht und angezogen waren, genossen wir noch unser Frühstück im Hotel, bevor wir zum vereinbarten Treffpunkt in der Hotel-Lobby gingen. Unser Guide wartete bereits und begrüsste uns in einem Deutsch mit breitestem Thai-Akzent. Wenn man nicht richtig zuhörte, hatte man das Gefühl er spreche Thai, da bei fast allem was er sagte die Betonung nicht stimmte.
Zu unserer Überraschung waren wir ganz alleine auf der Tour zusammen mit unserem Führer und einem Fahrer. Als erstes galt es die riesige Stadt Bangkok hinter uns zu lassen. Nachdem wir dies geschafft hatten, kamen wir an riesigen Feldern vorbei, auf denen Salz aus Meerwasser gewonnen wird. Schliesslich machten wir nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt unseren ersten Stopp bei einer Kokosnussplantage. Dort zeigte uns unser Guide, was man alles aus einer Kokosnuss herstellen kann. Zudem hatten wir dort auch die Möglichkeit einen Blick in ein traditionelles Holzhaus einer Thaifamilie zu werfen.
Nach etwa einer weiteren halben Stunde Autofahrt kamen wir dann zum Hauptziel unseres Tagesausfluges, den Schwimmenden Märkten. Zuerst wurden wir etwa eine halbe Stunde auf einer Barke durch die engen Kanäle gefahren. Am Ende dieser Fahrt kamen wir beim sehr touristischen Schwimmenden Markt an. Man konnte nur sehr wenige Boote sehen, mit denen die Marktfrauen Gemüse und Blumen transportierten und zum Verkauf anpriesen. Das Angebot wurde viel mehr von Souvenirs für Touristen geprägt. Nachdem wir uns etwa eine Stunde umgesehen hatten, und uns unser Guide bei einer Marktfrau sogar noch ein kleines Znüni bestehend aus Reis, Kokosmilch und Mango gekauft hatte, fuhren wir weiter zum grössten Chedi (120 Meter) Südostasiens. Dort hatten wir einmal mehr das Vergnügen unzählige Buddhas zu bestaunen. Es war aber trotzdem interessant, da uns unser Guide vieles zu den Figuren erzählen konnte. Der letzte Stopp vor dem Mittagessen war ein Handwerkszentrum, wo man Holzschnitzern bei der Arbeit zusehen konnte. Es war verblüffend, was die alles aus einem Stück Holz zauberten.
Fürs Mittagessen fuhren wir zum Rosengarten Resort, wo uns ein wunderbares Buffet erwartete. Am Nachmittag fand dann dort noch eine kulturelle Darbietung statt in der man einen Einblick in die verschiedenen Bräuche der Thailänder erhielt. Wir waren ziemlich froh, als die Vorstellung nach eineinhalb Stunden zu Ende war, da uns das Tagesprogramm ziemlich geschafft hatte. Gegen fünf Uhr kamen wir wieder bei unserem Hotel an und hatten keine grosse Lust mehr noch etwas zu unternehmen. Ziemlich müde verbrachten wir den Rest des Abends in unserem Hotelzimmer.
Samstag, 5. März 2005 von Tanja Für den heutigen Tag hatten wir schon vor einigen Tagen eine Tour durch verschiedene Tempel in Bangkok gebucht, da wir gerne noch etwas mehr über die Kultur und Religion Thailands erfahren wollten. Am Abend zuvor wurde uns mitgeteilt, dass wir um 8.00 Uhr morgens von einem Guide abgeholt werden würden. So machten wir uns etwa eine Stunde vorher «ausflugsfertig» und genossen das Frühstück im Hotel in aller Ruhe.
Pünktlich um 8.00 Uhr begaben wir uns in die Lobby, wo unser Guide für die halbtägige Tour bereits wartete. Bei seinem Anblick waren wir erst nicht ganz so begeistert, da er uns nämlich bereits einmal vom Flughafen abgeholt hatte, und kaum ein Wort mit uns gewechselt hatte, da er sich lieber mit dem Taxifahrer in «Thai» unterhalten hatte. Heute Morgen schien er aber sehr gesprächig und freundlich, obwohl wir Mühe hatten, seinen Erklärungen zu folgen und sein Deutsch mit thailändischer Betonung zu verstehen.
Nach einem ersten Tempelbesuch mit Besichtigung verschiedener Gebäude und Buddhas hielten wir an einem Strassenmarkt an. Unser Guide führte uns durch den mehrheitlich von Thailändern besuchten Blumen-, Früchte- und Gemüsemarkt, wo man überall auch gekochtes Essen und vieles mehr kaufen konnte. Der Spaziergang durch diesen Markt war wirklich spannend und es gefiel uns sehr das geschäftige Treiben der Marktleute zu beobachten. Wir staunten über die vielen Sachen (vor allem Esswaren und Blumen), die hier in grossen Mengen feilgeboten wurden.
Weiter ging es dann zum bekannten Tempel «Wat Po» gleich gegenüber des Königspalastes wo wir den bemerkenswerten 46 Meter langen «Liegenden Buddha» bestaunen konnten. Er war wirklich eindrücklich und kaum auf Fotos festzuhalten. Nach einem weiteren Tempelbesuch, wo wir eine Zeremonie von buddhistischen Mönchen mitverfolgen konnten, war es fast schon Mittag. Als letzten Stopp wurden wir noch zu einer Edelsteinschleiferei gefahren, die sich aber mehr als Verkaufslokal für Gold- und Silberschmuck herausstellte. Daran waren wir nicht weiter interessiert und somit nahm unsere Tour kurz vor Mittag ihr Ende.
Auch wenn wir kaum die Hälfte der Informationen unseres Guides verstanden hatten, war es doch interessant gewesen, diese weiteren Tempel mit jemandem zu besuchen, der darüber etwas zu erzählen wusste. Zudem war es ein amüsanter Morgen gewesen, da wir auch das ein oder andere Mal über unseren Guide schmunzeln mussten, der uns erzählte, dass er bald ein Restaurant mit italienischer und thailändischer Küche auf «Ko Samui» eröffnen wollte, da er «gut Spaghetti kochen» könne und auch eine Kaffeemaschine kaufen würde, mit welcher er dann Cappuccino und Espresso machen könnte.
Wir wurden dann wieder zum Hotel zurückgefahren, wo wir uns etwas frisch machten, bevor wir zum ersten Mal mit der Hochbahn zum «Siam Square» fuhren. Obwohl es nur zwei verschiedene Linien gibt, ist die Hochbahn eine wirklich gute und sehr günstige Fortbewegungsmöglichkeit, die wir schon viel früher hätten benutzen sollen.
Wir warfen einen ersten Blick in das riesige Shoppingcentre am Siam Square bevor wir uns für einen kleinen Lunch bei «Pizza Hut» entschieden. Nachdem wir gestärkt waren, ging es noch einmal zurück ins Shopping-Centre wo wir uns eine ganze Weile aufhielten und in den vielen verschiedenen Geschäfte herumstöberten. Im Gegensatz zum «Mahboonkrong Shopping Centre» sind hier eher westliche Shops angesagt und alle bekannten Labels sind hier zu finden. Zudem gibt’s dort noch viele kleine Läden mit diversen Dekorations-Artikeln und Dingen, welche man nicht wirklich braucht, doch diese haben mir fast am besten gefallen und ich hätte mich stundenlang dort aufhalten können.
Nach etwa zwei Stunden wurde es Tobi dann langsam zuviel und wir wollten uns gerade schon Richtung Ausgang bewegen, als wir noch einen «Apple-Shop» entdeckten, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Nach dem Besuch im «Apple-Shop» durchforsteten wir dann noch einen Buchladen, um etwas Interessantes für den Heimflug einzukaufen. Tatsächlich fand ich diesmal zwei Bücher die mir gefielen und auch Tobi kaufte sich eines.
Gegen 16.30 Uhr waren wir dann aber beide so erschöpft, dass wir mit der Hochbahn wieder zum Hotel zurückfuhren, wo wir uns ausruhten bis wir uns bereit machen mussten für unser Znachtessen auf dem Fluss «Chao Phraya». Um 19.00 Uhr wurden wir von einem Fahrer in der Lobby abgeholt und zur Anlagestelle des Bootes am Fluss gefahren. Da heute mein Geburtstag war, war es sehr schön, noch einmal etwas Besonderes hier in Bangkok machen zu können und so auch meinen Geburtstag etwas zu feiern.
Die etwa zweistündige Fahrt und das Nachtessen auf der Flussbarke «Loy Nava» waren dann wirklich sehr schön. Wir fuhren gemütlich durch das nächtlich beleuchtete Bangkok und genossen ein feines, wenn auch sehr, sehr scharfes Thai-Essen. Man wurde sehr zuvorkommend bedient und wir fühlten uns wirklich wohl.
Gegen 22.15 Uhr kamen wir bei unserer Anlagestelle wieder an und wurden ins Hotel zurückgebracht, wo wir unsere letzte Nacht in Bangkok verbrachten.
Sonntag, 6. März 2005 von Tobias Heute ist der letzte Tag unserer grossen Reise. Um halb eins Uhr in der Nacht würde unser Flug nach London starten. Da wir für heute keine Tour mehr gebucht hatten, gönnten wir es uns, ein bisschen länger im Bett liegen zu bleiben. Erst gegen acht Uhr standen wir auf und genossen anschliessend ein letztes Mal das grosszügige Frühstücks-Buffet unseres Hotels. Da wir unser Zimmer für eine Nacht länger gebucht hatten, mussten wir noch nicht auschecken und konnten unser Gepäck dort lassen als wir uns mit der Hochbahn in Richtung Wochenendmarkt aufmachten. Die Fahrt dauerte nicht lange und wir befanden uns bald inmitten von Marktständen. Das Angebot war allumfassend. Von Kleidern über Esswaren bis zu Haustieren und Spielsachen konnte man alles bekommen. Wir verbrachten über zwei Stunden dort.
Als es uns dann zuviel wurde, fuhren wir nochmals zum Einkaufszentrum bei der Haltestelle Siam, bei dem wir schon gestern waren. In einer McDonalds-Filiale gönnten wir uns eine kleine Erfrischung, bevor wir uns nochmals ins Einkaufsparadies eintauchten. Später liefen wir nochmals zum MBK, einem weiteren Einkaufszentrum, in dem wir bereits letzten Donnerstag waren. Ich war froh, als wir gegen halb vier Uhr das Shoppen beendeten und zum Hotel zurückfuhren. Ich glaube, dass ich für eine ganze Weile auf Läden irgendwelcher Art verzichten kann. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit packen und ausruhen. Tanja gönnte sich im hoteleigenen Beautysalon, dem «Lotus Spa» eine Gesichtsreinigung mit Massage und ich machte es mir im Hotelzimmer mit Lesen und Fernsehen gemütlich.
Als Tanja nach etwas mehr als einer Stunde mit entspanntem Gesicht zurück in unser Zimmer kam, machten wir uns ein letztes Mal ans Packen. Wir waren froh, als wir feststellten, dass alles ein Plätzchen in unseren Koffern fand. Später am Abend gönnten wir uns ein letztes Mal im italienischen Restaurant, welches zum Hotel gehört und in dem wir bereits schon einmal gegessen hatten, ein ausgiebiges Znacht. Gegen zehn Uhr wurden wir dann von einem Guide im Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht, wo wir in eisiger Kälte (verursacht durch die Klima-Anlage) beim Terminal auf unser Flugzeug warteten.
Obwohl unser Flug von Bangkok nach Zürich eine Verspätung von eineinhalb Stunden hatte, da gemäss Angaben des Piloten die Sauerstoffmasken aus unerklärlichen Gründen herausgefallen waren und vor dem Boarding zuerst wieder sachgemäss verstaut werden mussten, versprach man uns, dass wir pünktlich in London landen würden. Wir waren froh als wir endlich einsteigen konnten, denn die Kälte im Terminal war beinahe unerträglich. Nach dem Start und dem Essen versuchte ich zu schlafen, was mir dank einem idealen Sitzplatz auch ganz gut gelang. Etwa vier Stunden vor der Landung in London erwachte ich wieder. Wir vertrieben uns die restliche Zeit mit Filmen und dem Frühstück, das uns vor der Landung noch serviert wurde. Pünktlich um sechs Uhr morgens landeten wir nach über zehn Stunden Flugzeit in London.
Nach weiteren drei Stunden, die wir mit Warten im Flughafen London Heathrow verbrachten, konnten wir endlich das Flugzeug besteigen, das uns nach Hause flog. In Zürich wurden wir von einem achtköpfigen Empfangskomitee begrüsst. Es war sehr schön all die vielen bekannten Gesichter wieder zu sehen. Nachdem wir in einem Flughafen-Café alle zusammen Kaffee getrunken hatten, wartete die letzte Reiseetappe auf uns. Zum Glück mussten wir nicht mit dem Zug nach Glarus fahren, sondern wurden von meinem Vater nach Hause chauffiert. Um zirka drei Uhr am Nachmittag nahm unsere lange Reise vor unserer Haustür ein Ende. |
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